Verbinden A-capella-Gesang mit allen Facetten der Blasmusik und sorgen so für einen einzigartigen Kleinkunstabend. Die vier Musiker der oberschwäbischen Formation "HeiliXblechle" um Bernhard Bitterwolf (rechts). Foto: HeliXblechle Foto: Schwarzwälder Bote

Tradition: Schäferzunft Trillfingen feiert am Montag ihren 242. Jahrtag / Unterhaltung mit "HeiliXblechle"

Nicht nur die Ehrsame Handwerkervereinigung Haigerloch feiert am Montag, 22. Oktober, ihren Jahrtag, einen solchen begeht auch die wesentlich ältere Trillfinger Schäferzunft.

Haigerloch-Trillfingen. Sie feiert am Kirbemontag ihren 242. Jahrtag. Wie es nach alter Sitte Brauch ist, ab 9 Uhr mit einem Seel- und Lobamt in der Wendelinskapelle für die verstorbenen Mitglieder und danach ab etwa 10.30 Uhr mit dem Gabelfrühstück und der Rechnungsabhör im Vereinsheim.

Die Schäferzunft Trillfingen ist die älteste Vereinigung im Raum Haigerloch und zählt derzeit etwa 120 Mitglieder, die aber nicht nur aus Trillfingen kommen. Sie verehrt nach altem Brauch den Heiligen Wendelin. Er gilt als Schutzpatron der Schäfer und Bauern. In einer früher stark bäuerlich geprägten Region war sein Segen für Tier, Feld und Flur von Bedeutung.

Im Jahr 1778 hat die erste Versammlung von Schäfern in Trillfingen stattgefunden, wohl im Zusammenhang mit dem Bau der Wendelinskapelle (1774/75). Aus dieser Bruderschaft heraus entwickelte sich die heutige Schäferzunft. Deren wichtiges Dokument ist der vom Oberamt Haigerloch am 19. Oktober 1780 unterzeichnete und genehmigte Bruderschaftsbrief, vergleichbar in etwa mit einer heutigen Vereinssatzung. Außerdem besitzt die Zunft eine beidseitig bemalte Blechplatte in einem Kasten aus Messing und Glas, die einen Schäfer und die Wendelinskapelle abbildet.

Seit 22 Jahren steht Martin Beuter der Zunft als Zunftmeister vor, ihm zur Seite steht seit 37 Jahren Schäfer Berthold Schwarz aus Stetten als Kerzenmeister.

Weil die Schäferzunft Trillfingen bei ihrem Jahrtag nicht nur den Zunftmitgliedern sondern der gesamten Bevölkerung einen unterhaltsamen Abend bieten will, hat man sich auch für diesen Montag etwas Besonderes ausgedacht. Ab 19.30 Uhr werden im Vereinsheim Bernhard Bitterwolf und das Bläserquartett "HeiliXblechle" auftreten.

Bitterwolf ist in Trillfingen kein Unbekannter, war er doch schon beim Schäferjahrtag 2016 im Vereinsheim zu Gast. Damals aber noch alleine. Diesmal hat der aus Haisterkirch stammende und als Dozent an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee tätige Vollblutmusiker drei Kollegen mitgebracht, alle zusammen bilden das Bläserquartett "HeliXblechle".

Die vier Musiker stehen normalerweise als Dirigenten einem Blasorchester oder Chor vor. Musikdirektor Karlheinz Vetter leitet eine Musikschule am Bodensee und hat sich als Solist bei weltlichen und kirchlichen Konzerten einen Namen gemacht. Als Dirigent der Original-Bauernkapelle Oberschwaben ist Eugen Maucher ein Botschafter der Blasmusik im In- und Ausland. Der studierte Musiker Thomas Räth ist als Musikpädagoge, als Kreisverbandsdirigent und als Leiter eines Musikvereins im Allgäu tätig.

Als Multiinstrumentalist, Arrangeur und Komponist von vokaler und instrumentaler Musik, als langjähriger Regionsdirigent des Schwäbischen Chorverbandes sowie als Interpret überlieferter oberschwäbischer Volksmusik ist Bernhard "Barny" Bitterwolf landauf, landab bekannt.

Die Verbindung von Blechblasmusik und A-cappella-Gesang lässt den unterhaltsamen Abend mit der "oberschwäbischen Boygroup" zu einem besonderen Kleinkunstabend werden.

Der Eintritt zum Zunftabend ist frei, wie immer ist für das leibliche Wohl mit einem reichhaltigen Wurstsalatbuffet gesorgt.