Trug die Niederlage mit Fassung und will es bei einer anderen Wahl wieder probieren: Andreas FinkFoto: Lenski Foto: Schwarzwälder-Bote

Haigerloch (tk). Ein glücklicher Sieger, eine Herausforderin, die sich trotz aller

Haigerloch (tk). Ein glücklicher Sieger, eine Herausforderin, die sich trotz aller Enttäuschung mit Fassung in ihre Niederlage fügte und ein Mitbewerber, der in diesem Wahlkampf zwischen zwei mächtigen Lagern nie eine echte Chance hatte, aber sich dadurch dennoch nicht entmutigen ließ. Bürgermeister Heinrich Götz, Kristin Koschani-Bongers und Andreas Fink äußerten sich gestern im Bürgerhaus zum Ausgang der Wahl.

"Was soll ich sagen? Ich bin glücklich!", meinte der amtierende und wiedergewählte Bürgermeister Heinrich Götz, der am Sonntag erst spät und als Letzter der drei Bewerber ins Bürgerhaus gekommen war, seine Frau Annette an seiner Seite. Er habe darauf gebaut, im ersten Wahlgang zu gewinnen und im Wahlkampf versucht, mit Sachthemen zu überzeugen.

Als das endgültige Wahlergebnis nach einer gewissen Verzögerung feststand und von Wahlleiter Walter Stocker verkündet wurde, wich alle Anspannung von ihm. In einem flammenden Appell rief er zur Versöhnung auf: "Hört auf hintenrum jeden Käsedreck zu erzählen." Wenn die Stadt ständig negativ in den Schlagzeilen stehe, werde man keine einzige Firma nach Haigerloch bekommen. Er gebe jedem die Hand. Und tatsächlich war der Erste, dem Götz beide Hände entgegenstreckte Walter Stocker – wegen der baulichen Vereinfachungen eigentlich derzeit nicht gerade auf der selben Linie wie Götz. Stocker konnte sich so viel Herzlichkeit nicht entziehen und nahm beide Hände, die ihm der Bürgermeister entgegenstreckte.

Klar sei sie enttäuscht, meinte seine Herausforderin Kristin Koschani-Bongers gegenüber unserer Zeitung, sie habe im Wahlkampf "alles gegeben" und sie lobte auch ihr "fantastisches Team", das sie unterstützt habe.

Sie könne durch das Ergebnis auch gestärkt in den Gemeinderat einziehen. Sie werde sich dort mit ganzer Energie für alle Ziele einsetzen, die sie auch in ihrem Wahlkampf vertreten habe. Dem Gewinner wünschte sie "ein glückliches Händchen" und gratulierte Heinrich Götz und auch dessen Frau zum Wahlsieg.

Andreas Fink, der von seinem Arbeitsort 200 Kilometer mit der Bahn gefahren war, um rechtzeitig im Bürgerhaus zu sein, trug seine Niederlage mit Fassung. Er sei zwischen zwei mächtige Mühlsteine geraten, in so einem Wahlkampf sei er als unabhängiger Kandidat nicht wirklich gefragt gewesen. Aber er sei an seinem Wahlkampf auch gewachsen, so Fink. Er kündigte an, es bei einer sich bietenden Gelegenheit wieder zu versuchen.