Dass die Musikkapelle Owingen auch spieltechnisch äußerst schwierige Stücke nahezu mühelos bewältigt, bewies sie bei ihrem Jahreskonzert am Samstag in der Eyachtalhalle. Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Jahreskonzert: Musikkapelle Owingen zeigt sich bei Auftritt in der Eyachtalhalle in Top-Forum / Jugendkapelle überzeugt ebenfalls

Anspruchsvoll, variabel, gefühlvoll, melancholisch: Die Musikkapelle Owingen präsentierte sich bei ihrem Jahreskonzert am Samstagabend in der gut gefüllten Eyachtalhalle in Bestform und äußerst spielfreudig.

Haigerloch-Owingen. Gekrönt wurden die dargebotenen Lieder durch Soloeinlagen, die immer wieder für Farbtupfer sorgten.

Den Anfang machte aber die Owinger Jugendkapelle unter der Leitung von Frank Schnell. Die jungen Talente stellten die "Rückkehr der Wikinger" musikalisch dar, unterhielten mit "Music From Shrek", gaben wie Phil Collins bekannt "You’ll Be In My Heart" und ließen bei "Zorro’s Theme" die Abenteuer des Reiters mit der schwarzen Maske vorstellbar werden. Klar, dass eine Zugabe folgte.

Die MK Owingen eröffnete ihr Konzert unter der Stabführung von Stefan Riethmüller mit dem Stück "Mother Earth" als musikalische Botschaft von Mutter Erde, die einer besseren Behandlung bedarf, wie Anja Stifel, die für die Ansagen zuständig war, erklärte.

Um die Missstände zu verdeutlichen, musste die Kapelle bei dem bewusst von Disharmonien geprägten Stück hin und wieder rhythmisch gegenläufig zu Werke gehen.

Mit der langen Suite "Saga Candida" folgte sogleich das anspruchsvollste Stück des Abends. Es hatte den Hexenwahn zum Thema. Hier beeindruckte das Orchester bei den vielen Tempowechseln und schwierigen Übergängen, bewies in den ruhigen Passagen aber auch viel Gefühl.

Weil dazu einige ungewöhnliche instrumentale Geräusche erzeugt wurden, schuf die Blaskapelle eine geradezu mystische Atmosphäre. Margit Stütz (Klarinette), Wolfgang Schmoll (Posaune), Meinrad Kraus (Oboe), Daniel Wolkuber (Trompete), Richard Dehner (Saxofon) und Cornelia Riethmüller (Englischhorn) veredelten als Solisten dieses opulente Arrangement. Auch ein Klavier kam zum Einsatz, an der Gitarre glänzte zudem Lukas Huber.

Beim Arrangement "Sea Songs" reiste man gemeinsam mit dem Publikum unbeschwert übers imaginäre Meer und sorgte mit schönen Melodien für fröhliche Stimmung in der Halle. Bei "Selections From Starlight Express" machte die Kapelle durch ihr präzises Spiel den Wettkampf der veralteten Dampflok "Rusty" gegen die E-Lok "Electra" und die Diesellok "Greaseball" auf der Bühne vorstellbar. Rock’n’ Roll, Blues, Breakdance und Country sind in diesem Arrangement vereint und die Zuhörer durften sich über Soli von Dieter Hebrank (Trompete), Richard Dehner (Saxofon) und Andre Eger und Robert Henne (jeweils Euphonium) freuen.

Dass es auch auf dem Gebiet der irischen Folk-Musik eine gute Figur macht, bewies das Orchester mit dem Stück "Irish Tune From County Derry".

Das letzte offizielle, spannungsgeladene Stück "The Magnificent Seven" ("Die glorreichen Sieben") entführte das Publikum in den Wilden Westen. Auch hier wusste das Orchester in allen Elementen dieser berühmten Filmmusik zu überzeugen. Herbert Sinz (Trompete), Peter Stifel (Horn), Meinrad Kraus (Oboe) und Richard Dehner (Saxofon) taten sich hier als Solisten hervor. Der Marsch "Prager Burg" rundete ein gelungenes Konzert ab.