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Eine rund 4,5 Millionen Euro teure Generalsanierung der Witthauhalle ist wohl nur über ein Förderprogramm des Bundes machbar

Die Stadt wird einen Antrag auf Aufnahme in das Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" stelle. Das beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend. Das Programm winkt mit hohen Fördermitteln.

Haigerloch. Diese könnte man gut für eine Sanierung der 40 Jahre alten Witthauhalle gebrauchen. Der Sportboden sollte aufgrund einer Empfehlung von Fachleuten ausgetauscht werden, die Heizung ist sanierungsbedürftig und die Fenster stammen noch aus dem Ursprungsjahr. Alles in allen und nach einer groben Schätzung rechnet die Stadtverwaltung mit einem Sanierungsaufwand von vier bis fünf Millionen Euro.

Insofern würde sich das neue Bundesprogramm anbieten, um eine Investition in einer derartigen Größenordnung zu schultern Stadtkämmerer Timo Müller erklärte dem Gemeinderat warum: Das im August neu aufgelegte Bundesprogramm mit dem Schwerpunkt Sportstätten hat laut ihm ein Gesamtvolumen von 600 Millionen Euro, von denen 400 Millionen für neue Projekte reserviert sind.

Das Interessante: Der Fördersatz von 45 Prozent ist relativ hoch und nicht von einer Obergrenze gedeckelt. Ein Sanierungsprojekt könnte also quasi kosten, was es will, der Zuschuss orientiert sich immer an den Gesamtkosten. "Deshalb würde sich dieses Programm für die Witthauhalle anbieten", so Müller, im Hinblick darauf, dass rund zwei Millionen Euro winken. Interessant ist auch der relativ breite Zeitraum, in denen das Fördergeld zur Verfügung gestellt wird, nämlich in den Jahren 2021 bis 2025. Es wäre also genügend Spielraum, um eine Witthauhallensanierung sauber zu planen.

Und es wäre nicht die einzige Zuschussquelle, die sich anzapfen ließe. Im Optimalfall könnte die Stadt laut ihrem Kämmerer noch einen 30-prozentigen Zuschuss, maximal jedoch 420 000 Euro aus der Sportstättenförderung beantragen. Zusätzlich können aus dem Ausgleichsstock des Landes weitere 500 000 Euro beantragt werden.

Im Rechenmodell von Kämmerer Müller blieben also bei Baukosten von 4,5 Millionen an der Stadt "nur" 1,15 Millionen Euro hängen, die man aus eigener Tasche aufbringen müsste. Finanzieren könnte man diese Eigeninvestition auf drei Wegen: Indem man zusätzliche Mittel im Haushalt einplant, indem man einen Kredit aufnimmt – oder indem man andere Projekte zu Gunsten der Witthauhalle nach hinten schiebt.

Und genau der letzte Punkt war es, der einigen Gemeinderäten erhebliche Bauchschmerzen bereitete (siehe Bericht links). Dennoch votierte der Gemeinderat mit einem Votum von 15 Ja- und neun Nein-Stimmen für die Stellung eines Antrages.

Die Teilnahme muss die Stadtverwaltung jetzt erst einmal formlos bis zum 23. Oktober dem Land mitteilen, danach muss sie bis zum 30. Oktober beim Projektträger online eine Projektskizze einreichen. Diese Unterlagen sollen nun erstellt werden.