Im Owinger "Brunnenrain" rollt der erste Bagger. Er spürt etwaigen Funden aus der Römerzeit im Boden nach.Foto: Bäurle Foto: Schwarzwälder Bote

Owinger Rat: Im "Brunnenrain" wird nach antiken Resten gesucht

Haigerloch-Owingen. Vor der Erschließung des zweiten Bauabschnittes im Wohnbaugebiet "Brunnerain II" wurde am Montagmorgen mit archäologischen Untersuchungen begonnen. Dies gab Ortsvorsteher Karl-Heinz Binder in der Ortschaftsratssitzung am Montagabend bekannt.

Es ist geplant, im Geltungsbereich des Bebauungsplans "Brunnenrain und Neue Äcker – Änderung II" zwölf neue Bauplätze zu erschließen. Jedoch vermutet man dort Überreste aus römischer Zeit, weswegen auf Vorgaben der Denkmalpflege am Regierungspräsidium Tübingen von der Firma ArchaeoBW aus Sondierungsgrabungen durchgeführt werden. Die Stadt hat die Firma aus Gerlingen damit beauftragt.

ArchaeoBW, so Binder im Ortschaftsrats, schaut nach, ob Teile der Römersiedlung zu sehen sind. Die Ausgrabungen seien teuer (Kosten rund 16 000 Euro), aber man wolle Sicherheit haben. Ansonsten müsste man nachher im schlimmsten Fall einen Häuserbau stoppen, wenn etwa beim Ausgraben eines Fundamentes etwas gefunden wird. Falls die Firma auf Römerfunde stoße, werde es Verzögerungen bei der Erschließung des Baugebiets geben, räumte Binder, denn etwaige Funde müssten zuerst kartografiert und entsprechend aufgenommen werden. Binder hofft jedoch, dass es möglich ist, im Mai durchzustarten, sprich, die Bauplätze zu erschließen. Der städtische Bauamtsleiter Hans-Martin Schluck werde sich auch noch vor Ort ein Bild von der Situation machen.

Weiter wurde über einen möglichen Nachrücker für den ausgeschiedenen Ortschaftsrat Manuel Schmoll gesprochen (wir haben berichtet). Der Gemeindewahlausschuss hat in zwischen unter zehn dafür in Betracht kommenden Nachfolgern eine Reihenfolge ausgelost.

Karl-Heinz Binder schlug vor, die Liste mit den zehn Kandidaten mit je einer Stimme von Sitzung zu Sitzung abarbeiten, das könnte seiner Schätzung nach bis Januar oder Februar 2022 dauern. Solle sich kein Nachfolger finden, weil etwa all in Frage kommenden Personen stichhaltige Hinderungsgründe geltend machen, werde man den frei gewordenen Ortschaftsratssitz unbesetzt lassen und mit zehn gewählten Ratsmitgliedern weitermachen.

Ortschaftsrat Rainer Volm würde sich gerne ein schnelleres Verfahren wünschen. Das geht laut Ortsvorsteher Binder aber nicht, denn jeder der potenziellen Kandidaten müsse sich erklären dürfen.