Mit einem derzeitig laufenden Ferienspielprogramm kochte im Ortschaftsrat die Debatte um einen privaten Reitplatz in der Weildorfer Straße wieder hoch. Nachbarn fühlen sich durch den Betrieb dort gestört. Foto: Symbolfoto: von Erichsen

Nachbarn beklagen sich über Lärm. Ferienprogramm findet auf privaten Gelände statt. Debatte im Ortschaftsrat.

Haigerloch-Bittelbronn - Die Anlieger rund um einen privaten Reitplatz in der Ortsmitte haben die Nase voll. Sie fühlen sich nicht nur vom Betrieb der Reitanlage gestört, sondern ärgern sich auch über den Zustand des Grundstücks und das Verhalten der Eigentümer.

Der Unmut machte sich am Montag in der Ortschaftsratsitzung Luft, zu der eine stattliche Anzahl von Nachbarn des Anwesens in der Weildorfer Straße gekommen waren. Der Konflikt über den innerörtlichen Reitplatz schwelt schon seit längerer Zeit.

Jüngster Stein des Anstoßes für die Anwohner ist ein Ferienprogramm für Kinder, das die Reitplatzbetreiber derzeit dort anbieten. Sie beklagen sich über Lärm, den die Kinder "teilweise bis 20 Uhr" verursachen, über zugeparkte Wege und Einfahrten.

Vernünftige Gespräche mit den Eigentümern zu führen sei laut einer Anwohnerin nicht möglich, sie habe das mehrfach versucht. Einen anderen Nachbarn stört, dass etliche alte Maschinen, Bauschutt und Alteisen auf dem Gelände gelagert seien, die seiner Ansicht nach entsorgt gehörten. Um diesen "Schrottplatz" würden Disteln und Brennnesseln wuchern, die auch die Grundstücke der Nachbarn beeinträchtigten.

Zweifel gab es unter den Bürgern im Bittelbronner Rathaus auch darüber, was an dem Reitplatz genehmigt sei und was nicht. Die Rede sei von drei genehmigten Pferden gewesen, oft, so die Aussagen am Montagabend, würden sich aber bis zu zehn Pferde auf dem Gelände aufhalten. Außerdem, so monierte ein Nachbar, würden baurechtliche Vorgaben nicht umgesetzt. Stadtrat Werner Pieper forderte, dem jetzt energisch entgegen zu treten und notfalls die Gewerbeaufsicht einzuschalten.

Ortschaftsrat Dieter Müller bot an, als Privatperson die Beschwerden der Anwohner zu bündeln und gemeinsam eine Strategie auszuarbeiten. Ortsvorsteher Gerd Klingler will sich dagegen aus dem, wie er sagte "Nachbarschaftsstreit" lieber raushalten. Er habe alles getan, was in seiner Macht stehe.

Eine Haltung, mit der die Kritiker am Montag aber nicht einverstanden waren: "Das Thema geht die ganze Gemeinde an", so ihr Tenor. Klingler will sich in dieser Sache noch einmal an die Stadtverwaltung wenden.