Treffpunkt Bergwerk: MV Stetten und Landespolizeiorchester bieten zwei außergewöhnliche Konzertabende

Das Freizeitmusiker und Vollprofis eine perfekte Mischung bilden können, zeigte das große Konzertwochende im Barbarasaal des Salzbergwerkes Stetten. Der Musikverein Stetten sorgte dort mit dem Polizeimusikkorps des Landes Baden-Württemberg für ein höchst denkwürdiges Ereignis.

Haigerloch-Stetten. "Treffpunkt Bergwerk", so nannten sich die beiden Konzerte am Samstag und Sonntag 90 Meter tief unter der Erde, mit denen der Musikverein Stetten als Gastgeber sein Jubiläumsjahr "60 Jahre MV Stetten" ausklingen ließ.

Für dieses Ereignis kamen die Besucher in Scharen nach Stetten und nahmen auch längere Wartezeiten in Kauf, bis sie mit Bussen von den Autoparkplätzen an den Schauplatz der Konzerte transportiert waren.

Bei der für diesen Anlass üblichen Begrüßungszeremonie fand unter anderem Bergwerkschef Ronald Eulenberger lobende Wort für die vielen ehrenamtlich tätigen Helfer und wünschte ein "Herzliches Glückauf".

Danach eröffnete der Musikverein Stetten unter der Leitung von Dirigent Gerhard Nesselhauf das Bergwerkskonzert. Wie schon beim letzten derartigen Event des MV Stetten vor drei Jahren führte auch diesmal Walter Mohl als Conferencier durch das mit aufwändiger Ton- und Lichttechnik zusätzlich aufgewertete Konzert im Barbarasaal.

Gesangssoli sowie die Präsentation verschiedenster Instrumente waren besondere Charakteristika für den Auftritt der Stettener Kapelle in ihren typischen Bergmannsuniformen. Das zeigte sich durch mehrmalige Sologesangsbeiträge der Geschwister Patricia und Lisa Nell, aber auch durch Gerhard Nesselhauf. Und zwar dergestalt, dass er mit dem warm-weichen Grundklang des Flügelhorns in Leitners "My Dream" formschön vorführte, dass dieses Blasinstrument nicht im Schatten seines meist tonangebenden Bruders – der Trompete – stehen muss. Nesselhauf glänzte zudem als Tenor gemeinsam mit Patricia Nell im bestens zum Ambiente passenden Stück " Ein Herz wie ein Bergwerk" – ein Arrangement Kurt Gäbles aus der Urversion des österreichischen Sängers Reinhard Fendrich. Gefällig und berührend gestaltete sich auch das Solospiel von Karl Beck und Bertram Kohler auf Sopran- und Altsaxofonen in Buttersteins Version von Michael Jacksons Hit "Heal The World".

Naturgemäß war beim Auftritt des Landespolizieorchesters eine Steigerung zu vernehmen. Das von Stefan R. Halder geleitete Orchester zeigte sich als professioneller Klangkörper, der auch die anspruchsvollsten Stücke scheinbar mühelos bewältigte. So zum Beispiel das programmatische Werk "Die Echaz" von Nikodemus Gollnau und Johannes Mittl oder "A Tribute To Roger Cicero" von Tobias Becker, bei dessen swingenden Klängen der Barbarastollen tatsächlich in wohlige Schwingung geriet.

Die Besucher waren hoch zufrieden, nutzten in der Pause und vor Beginn der Konzerte gerne das Angebot an Speisen und Getränken am Büffet und nahmen die Wartezeiten gelassen auf sich, die sich nach Konzertende automatisch durch den Abtransport mit Bussen ergaben. Letztendlich funktionierte alles vorzüglich dank der wohldurchdachten Organisation.

"Glück auf!", konnte man da nur sagen. Und genau dieses gemeinsam vom MV Stetten und den Polizeimusikern angestimmte Bergmannslied setzte den Schlusspunkt unter ein außergewöhnliches Konzertereignis.