Julian Hönisch mit seinem knallgelben Trikot, dass er als Eskortenkind beim Spiel Deutschlands gegen die Ukraine tragen durfte. Dahinter Papa Roland, der ihn nach Frankreich begleitete. Aber auch Julians Brüder Silas (links) und Samuel sind echte Fußballfans, wie man sieht. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball-EM: Julian Hönisch bringt viele schöne Erinnerungen an sein Abenteuer in Frankreich mit nach Hause

Von Thomas Kost

Der Alltag an der Grundschule hat den zehnjährigen Julian Hönisch seit etwas mehr als einer Woche wieder fest in den Händen – leider. Was aber bleibt, ist die Erinnerung an ein Fußballmärchen dass der Zehnjährige wohl nie vergessen wird.

Haigerloch.Da sitzt er zu Hause auf dem Sofa, ganz cool und entspannt. Das Gespräch mit dem Lokalreporter der Heimatzeitung – ein Klacks für Julian. Wie es in der großen hektischen Medienwelt des Fußballs zugeht, hat er schließlich während der aufregenden acht Tage als Mitglied der Fußball-EM-Eskorte von McDonald’s zur Genüge mitbekommen. Und Julian kennt das Geschäft: Er war schließlich selbst als Reporter für die Sports Media Agentur tätig und durfte bei der DFB-Pressekonferenz in Évian-les-Bains mit Andre Schürrle, Julian Draxler und Co-Trainer Thomas Schneider eine Frage stellen oder Ex-Profis wie Hansi Müller oder Thomas Hitzlsperger interviewen. Da hat er sich auf Augenhöhe mit bekannten Sportreporterkollegen wie Kathrin Müller-Hohenstein oder Gerhard Delling bewegt

Und wie hat’s Julian in Frankreich bei der EM gefallen? Was für ein Gefühl war es, an der Hand von WM-Siegtorschütze Mario Götze beim Spiel gegen die Ukraine ins Stadion einzulaufen? Auch wenn Julian erstaunlich cool über seine Erlebnisse berichtet – wie ein Profi eben – so sieht man am Glanz seiner Augen doch, wie toll er es fand, als Eskortenkind bei der Fußball-EM in Frankreich dabei gewesen zu sein.

Papa Roland, der seinen Sohn auf der Reise begleitet hat, kann das nur bestätigen. Die Atmosphäre beim Deutschlandspiel im Stadion in Lille und den Namen des eigenen Sohns auf der Anzeigentafel zu sehen – Gänsehaut pur. Sich im Trainingslager der Deutschen Nationalmannschaft oder im Pressezentrum des DFB bewegen zu dürfen – phänomenal. Die Fahrten der Ballkinder und ihrer Eltern in einem Bus, der praktisch identisch mit dem der Deutschen Nationalmannschaft war – unglaublich.

Jetzt hat der Alltag Julian und seinen Papa wieder. EM wird ab sofort vor dem Fernseher geguckt. Was Julian aber bleibt sind acht Trikots – zwei davon mit Autogrammen signiert – und ein Trainingsanzug. Außerdem wartet man im Hause Hönisch noch auf 18 Gigabyte Foto- und Filmmaterial, dass als Erinnerung versprochen wurde.

Wenn man schon mal so einen prominenten Jungen interviewen darf, bietet sich natürlich eine Frage an: "Julian, wie spielt morgen Deutschland gegen die Slowakei im Achtelfinale?" "2:1", kommt die postwendende Antwort. Das glaubt man ihm auf’s Wort. Der Beweis: Als Bastian Schweinsteiger beim Ukraine-Spiel eingewechselt wurde, dichtete Julian "Schweini, mach’ ihn reini". Ist auch so eingetreten.