2019 war für die Produktion von Wein der Sorte "Stettener Sommerhalde" wieder ein besseres Jahr. Heinrich Schmid, Karl Henle und Ludwig Orban (von links) pressten vor wenigen Tagen aus den Trauben, die an den 55 Weinreben im Lehrgarten wuchsen, rund 60 Liter Saft.Foto: Kost; Stevepb, Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Obst- und Gartenbauverein produziert in seinem Lehrgarten 60 Liter "Stettener Sommerhalde"

2019 war ein Obstjahr zum Vergessen. Diesen Spätsommer und Herbst erinnert dagegen vieles an das Super-Obstjahr 2018. Und deshalb produzierte der Obst- und Gartenbauverein Stetten vor wenigen Tagen auch wieder Rotwein Marke "Stettener Sommerhalde".

Haigerloch-Stetten. Im vergangenen Jahr verdarben Nachtfröste im Frühjahr die spätsommerliche und herbstliche Obst- und Traubenernte. "Wir konnten gerade mal acht Liter von unseren Rebstöcken ernten, daraus haben wir dann ausschließlich Traubensaft gemacht", erinnert sich der Vereinsvorsitzende Friedrich Schmid an ein Obstjahr, "das nix war".

Dieses Jahr sieht‘s schon wieder viel besser aus: Nach einem samstäglichen Einsatz an den 55 Rebstöcken im Lehrgarten unterhalb der Werkrealschule waren die Eimer prall gefüllt mit schwarzblauen Trauben. Nachdem die Trauben zwei Tage "auf Maische lagen", trafen sich Schmid, sein Stellvertreter Ludwig Orban und Karl Henle früh am Morgen um die Trauben zu pressen.

"60 Liter haben wir zusammenbekommen", ist Heinrich Schmid zufrieden. Nicht ganz so viel wie 2018, als man gut 100 Liter Wein produzierte, aber immerhin. Dem Saft wurde noch Gärhefe und Schwefelmasse zugesetzt, so dass er sich in seinem Fass im Lagerraum der Gerätehütte im Lehrgarten in aller Ruhe zu Rotwein entwickeln kann. An Weihnachten wird man dann den Satz, der sich bis dahin gebildet hat, abziehen und den Wein dabei noch mal filtern, dann kann man ihn trinken.

Das tun die Stettener Obst- und Gartenbauer in aller Regel bei ihren monatlichen Treffen in der Vereinshütte. Diese sind dieses Jahr allerdings weitgehend der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Vereinschef Schmid hofft jedoch, dass sich die Lage nächstes Jahr wieder bessert.

Die Idee mit dem Setzen von Rebstöcken – sie können gut 70 Jahre alt werden – hatte der Obst- und Gartenbauverein übrigens vor gut 20 Jahren und seither haben sich die Weinreben recht wacker gehalten und es konnte immer wieder ein bisschen Wein produziert werden.

Äpfel im Lehrgarten haben Bio-Qualität

Insgesamt war Friedrich Schmid mit diesem Obstjahr recht zufrieden. Schon einen Tag der vor der Traubenernte sammelten bei einem Arbeitseinsatz acht Helfer aus dem Verein zwei Tonnen Obst auf. Schmid hofft, dass man dieses Jahr rund zehn Tonnen Obst ernten kann. Die Äpfel, welche der Obst- und Gartenbauverein Stetten kultiviert, sind übrigens von Bio-Qualität und vom Offenburger Institut Lacon zertifiziert. Immer im Frühjahr werden deshalb die Apfelbäume des Stettener Vereins regelmäßig begutachtet. Die Vermarktung erfolgt über das BayWa-Lagerhaus in Haigerloch.