Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr (links), Vorsitzender Alexander Zinell (rechts) und Kreisverbandsvorsitzender Holger Haller (Zweiter von rechts, hinten) zeichneten bei der Kreis- und Lokalschau zahlreiche Züchter aus. Foto: Herzog

Nach zweijähriger Zwangspause sind Geflügel-, Hühner-, Tauben- und Kaninchenzüchter erleichtert: Sie dürfen nun wieder ihre fein herausgeputzten Lieblinge ausstellen.

Schramberg-Sulgen - Nach zuletzt 2019 richtete der Geflügelzuchtverein Schramberg erneut die Schau des Kreisverbands Rottweil-Schwarzwald-Tuttlingen, verbunden mit einer lokalen Leistungsschau, in der Festhalle Sulgen aus.

Dort gackerte, schnatterte, gurrte und krähte es am Samstag und Sonntag heftig. Mit über 400 Groß- und Wassergeflügel, Hühnern, Tauben und Kaninchen war eine stattliche Vielfalt an Tieren in Käfigen und Volieren zu bestaunen. Sie fühlten sich trotz der für sie fremden Umgebung und der auf sie gerichteten Blicke der Besucher wohl, zeigten stolz ihr buntes Gefieder oder machten es sich im Stroh gemütlich.

"Es geht wieder aufwärts"

Kreisverbandsvorsitzender Holger Haller sprach bei der Siegerehrung am Sonntag von einer "kleinen, aber feinen Schau. Es ist ein schönes Bild, nach der Corona-Zwangspause die Tiere wieder so sehen zu dürfen. Es geht wieder aufwärts", versprühte er vorsichtig Optimismus und gratulierte den Gewinnern.

Oberbürgermeisterin und Schirmherrin Dorothee Eisenlohr verriet, dass sie mit ihrem Lebenspartner gerne zu Tierschauen in Hallen gehe. Vor allem die wunderbar geschmückten Volieren zeigten spannende Tiere. Dem Geflügelzuchtverein Schramberg danke sie für die Ausrichtung der Schau und gratuliere nach gelungenen Werbemaßnahmen zum Mitgliederzuwachs. Dieser fiel nach Auskunft des Vorsitzenden Alexander Zinell mit 46 Neuen überaus kräftig aus, wodurch der Verein auf aktuell 112 Mitglieder angewachsen ist und zu alter Stärke zurückfindet.

Meldezahlen etwas niedriger als erwartet

Die erhofften Meldezahlen seien aufgrund von konkurrierenden Großschauen nicht erreicht worden. Andererseits bereite die vermehrt auftretende Geflügelpest den Züchtern Probleme.

Der starke Mitgliederzuwachs sei auf eine Renaissance der Hühnerhaltung zurückzuführen.

Neue Mitglieder dabei

Einzelne neue Mitglieder stellten erstmals ihre Hühner und Kaninchen aus, darunter ein paar interessante Rassen, die bisher im Verband nicht anerkannt seien. Profitiert habe der Verein vom Mitgliederzuwachs vor allem beim Arbeitsdienst. Sonst hätte man den großen Besucheransturm am Sonntag nicht gemeistert. Die Turn- und Festhalle sei eine der wenigen Hallen im Kreis, in der ohne größere Auflagen Kleintierausstellungen ausgerichtet werden können. Hierfür danke er der Stadt, lobte der Vorsitzende.

Die Sieger

Kreismeister der Volieren, Stämme und Ziergeflügel wurde Frank Moosmann (Lauterbach) mit 290 Punkten. Er sicherte sich zudem die Landesverbandsmedaille. Den Titel beim Groß- und Wassergeflügel sowie Hühnern holte sich Thorolf Zahn (Hardt), der mit fünf Tieren 476 Punkte erreichte. In der Gruppe der Zwerghühner schaffte Kreismeister Alexander Zinell (Aichhalden) 480 Punkte mit der Rasse Federfüßige Zwerghühner goldfarbig. Zusätzlich bekam er die Bundesmedaille für die besten sechs ausgestellten Tiere, die mit 574 Punkten bewertet wurden. Sein Vater Siegfried Zinell (Schramberg) schnappte sich den Kreismeistertitel bei den Tauben. Seinen fünf Süddeutsche Blasse gelb gaben die Preisrichter 477 Punkte. Kreisjugendmeister Geflügel wurde Luis Moosmann (Lauterbach) mit Fränkische Landgänse blau und 384 Punkte. Bei den Tauben hatte Niklas Haas (Lauterbach) mit Süddeutsche Blasse blau ohne Binden mit 381 Punkten die Nase vorn. Mit dem Schwarzwaldband ausgezeichnet wurden Reinhold Roth (Aichhalden/Hermelin blauauge), Bernd Voßeler (Seitingen-Oberflacht/Farbenzwerge chinchillafarbig), Frank Moosmann (Zwergbläßgans), Alexander Zinell (Federfüßige Zwerghühner), Hartmut Hoffrichter (Talheim/Zwerg-Amrocks), Siegfried Zinell (Süddeutsche Blasse), Hans-Peter Fichter (Tennenbronn/Thüringer Flügeltaube) und Zuchtgemeinschaft Leon und Joschua Zink (Talheim). Mit blaugraue Rexe holten sie bei den Kaninchen mit 97,5 Punkten die Höchstpunktzahl.