Die Rena Technologies GmbH ist auf Wachstumskurs. Auch die Produktion in Gütenbach soll ausgebaut werden. Archivfoto: Rena Foto: Schwarzwälder Bote

Investor: Equistone erwirbt Rena / Firmenerweiterung am Standort "Ob der Eck" geplant

Bei Rena wechseln die Eigentumsverhältnisse. Der Schweizer Finanzinvestor Capvis hat das Unternehmen verkauft. Neuer Mehrheitseigentümer ist Equistone. Die Belegschaft wurde über die Veränderungen am Donnerstag informiert.

Gütenbach/München. Das sei kein Grund, Angst zu haben, stellt Lena Bartle, Leiterin Personal und Unternehmenskommunikation von Rena, klar. Ganz im Gegenteil helfe Euqistone mit seiner Finanzkraft, Rena "auf das nächste Level zu hieven".

Die Capvis AG hatte Rena im März 2015 aus der Insolvenz herausgekauft. "Seither ging es stetig bergauf. 2018 war das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte", deutet Bartle auf volle Auftragsbücher hin.

Auch baulich steht Rena auf Erweiterungskurs und plant derzeit, ein zusätzliches Gebäude am bestehenden Standort im Gewerbegebiet Ob der Eck zu errichten. Der Bauantrag laufe. Um die Zeit zu überbrücken, sei für zwei Jahre, bis Ende 2020, eine Produktionsstätte in Mönchweiler angemietet worden.

Offensichtlich machte der Erfolg des Unternehmens einen Verkauf für Capvis attraktiv und wurde nun mit Equistone Partners Europe ein neuer Investor gefunden. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Rena und Equistone wird betont, dass Equistone Partners Europe einer "der führenden Eigenkapitalinvestoren mit einem Team von mehr als 35 Investmentspezialisten in sechs Büros in Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Großbritannien sei. Equistone beteilige sich vor allem an "etablierten mittelständischen Unternehmen mit guter Marktposition, überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial und einem Unternehmenswert zwischen 50 und 500 Millionen Euro".

Das Geschäftsmodell solcher Investoren sei "selbstverständlich auf Gewinn orientiert – wie in jedem wirtschaftlichen Unternehmen". Lena Bartle geht davon aus, dass bis in einigen Jahren "aufgrund des normalen Geschäftsmodells eines Finanzinvestors" ein erneuter Wechsel ansteht. Das sei aber nicht zum Schaden von Rena. Vertreter von Equistone seien bei der Betriebsversammlung am Donnerstag anwesend gewesen. Equistone und die Rena-Geschäftsführung wollten "auf Augenhöhe" miteinander das Unternehmen weiter voranbringen.

Den Mitarbeitern gegenüber sei immer offen das Geschäftsmodell von Finanzinvestoren kommuniziert worden. Insofern seien sie auf derartige Veränderungen vorbereitet gewesen.

In Gütenbach hat Rena derzeit 350 Mitarbeiter, an allen Standorten weltweit sind es laut Bartle insgesamt 800 Beschäftigte. "Auf unserer Homepage gibt es jede Menge Stellenangebote", weist sie darauf hin, dass die Zahl der Arbeitsplätze "mit Augenmaß" erhöht werde.

Das Unternehmen Rena mit Sitz in Gütenbach baut technologisch hochwertige Anlagen für die nass-chemische Oberflächenbehandlung. Die jetzigen Verkäufer von Rena sind durch die Capvis AG beratene Fonds. Das Management um Rena-Geschäftsführer Peter Schneidewind beteiligt sich im Rahmen des Eigentümerwechsels ebenfalls am Unternehmen und bindet sich damit langfristig an Rena.

Über die Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden, heißt es weiter in der Pressemitteilung von Rena und Equistone.

Rena wurde im Jahr 1993 gegründet und ist der global führende Anlagenbauer im Bereich der nass-chemischen Oberflächenbehandlung. Das weltweit tätige High-Tech-Unternehmen adressiert Kunden aus dem Halbleiterbereich, der Medizintechnik sowie der Erneuerbare-Energien-Branche und der Glasbearbeitung. Mit drei Produktions- und Entwicklungs-Standorten in Deutschland und im polnischen Wykroty und Vertriebs- und Servicestandorten im asiatischen Raum, etwa in China und Singapur sowie in Nordamerika, verfügt das Unternehmen über eine starke internationale Präsenz.

Marktführerschaft soll ausgebaut werden

Rena erzielte zuletzt eine jährliche Produktionsleistung in Höhe von über 120 Millionen Euro. Gemeinsam mit Equistone möchte Rena in den bestehenden Segmenten weiter wachsen und seine technologische Marktführerschaft ausbauen, heißt es in der Pressemitteilung. Die "ausgeprägte Stärke" des Unternehmens in Forschung und Entwicklung werde dafür auch künftig ein wesentlicher Baustein sein.

Zudem sollten die Partnerschaften mit den bestehenden Kunden intensiviert und neue Kundengruppen für Renas "innovative, hochwertige Maschinen und Anlagen" erschlossen werden.

"Wir sind beeindruckt von Renas Marktposition, die vor allem auf innovativer Technologie, hoher Qualität, langjährigen Kundenbeziehungen sowie dem starken Managementteam basiert", sagt Stefan Maser, Partner bei Equistone.

David Zahnd, Investment Director bei Equistone, ergänzt: "Gemeinsam mit dem Managementteam und den Mitarbeitern von Rena wollen wir den Wachstumskurs des Unternehmens konsequent weiter gestalten, Forschung und Entwicklung fördern und in neue Märkte und Regionen expandieren."

Rena-Geschäftsführer Peter Schneidewind kommentiert: "Wir freuen uns sehr, mit Equistone einen verlässlichen und kapitalstarken neuen Partner zu haben, der unser weiteres Wachstum unterstützen wird. Für uns ist dies ein klares Zeichen für die Sicherung und den Ausbau unserer Standorte."

Weitere Informationen: www.equistonepe.de und www.rena.com