Kommunales: 1153 Einwohner, 500 Arbeitsplätze und 20 Vereine: Regierungspräsidentin in Gütenbach auf Informationsbesuch

Von der Sanierung der Mehrzweckhalle bis zur Breitbandverkabelung und zu Wohnungsproblemen reichte das Themenspektrum, als Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer in Gütenbach zu informellen Gesprächen weilte.

Gütenbach. Einen ersten Überblick über die Probleme der kleinsten Gemeinde im Schwarzwald-Baar-Kreis gab Bürgermeisterin Lisa Wolber im Sitzungssaal des Gemeinderates. Anschließend wurde bei einem Rundgang durchs Dorf so manches Detail besprochen.

1153 Einwohner, 500 Arbeitsplätze, 20 Vereine, so charakterisierte Lisa Wolber den Ort. Die Nettoinvestitionsrate betrug durchschnittlich 235 000 Euro, schwankt allerdings von Jahr zu Jahr sehr stark. Das Gespräch kam rasch auf das gemeinsame Gewerbegebiet mit Furtwangen, das derzeit auf der Neueck erschlossen wird. Im September will der erste Betrieb mit dem Bau beginnen. Weitere Grundstücke sind nach Auskunft der Bürgermeisterin bereits verkauft. Kosten und Erträge werden je zur Hälfte zwischen Gütenbach und Furtwangen geteilt, beantwortete Lisa Wolber eine Frage der Regierungspräsidentin, eine Lösung, die Bärbel Schäfer als "sehr sinnvoll" bezeichnete.

Die interkommunale Zusammenarbeit bewährt sich auch bei anderen Themen, als Beispiele nannte Lisa Wolber den gemeinsamen Standesamtsbezirk, das Stadtmarketing und die Ausbildung von Verwaltungsfachkräften. Grenzüberschreitende Lösungen wie das interkommunale Gewerbegebiet bezeichnete die Regierungspräsidentin als "eine Riesenchance", um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.

Wie weit inzwischen die Außengestaltung der Mehrzweckhalle und der Schule gediehen ist, davon konnten sich die Gäste aus Freiburg beim Gang durch den Ort überzeugen. Auch das King-Areal wurde besichtigt. Hier soll ein neues Zentrum mit Rathaus und Feuerwehrgebäude, entstehen, erläuterte die Bürgermeisterin. Das Denkmalamt habe mitgeteilt, dass der Kopfbau nicht unter Denkmalschutz steht.

Zwei Standort der Feuerwehr ein Problem

Diskutiert wurde die Wohnungssituation. Einerseits stehen in Gütenbach Wohnungen leer, sind aber mangels Modernisierung nicht zu vermieten, andererseits suchen gerade jungen Familien Wohnraum. Die Bürgermeisterin will Gespräche mit Eigentümern führen und ihnen die Sanierungsmöglichkeiten darlegen. Ebenfalls gefragt ist altersgerechter Wohnraum. Erfreulich sei die steigende Kinderzahl im Ort. Mittelfristig müsse die Gemeinde deshalb in den Kindergarten investieren.

Die Feuerwehr hat ihre Fahrzeuge und Gerätschaften teils unter der Festhalle, teils im ehemaligen Kohlenbunker untergebracht. "Drei bis fünf Minuten verlieren wir beim Einsatz durch die getrennten Standorte" berichtete besorgt Kommandant Jürgen Schonhardt. "Es gibt keine Alternative zu einer eigenen Feuerwehr in Gütenbach", unterstützte die Regierungspräsidentin diese Forderung.