Die Sanierung der Sport- und Festhalle in Gütenbach wird erheblich teurer als geplant. Foto: © Marco2811/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Mängel am Gebäude sind auf fehlerhafte Ausführung vor 50 Jahren zurückzuführen

Die Sanierung der Sport- und Festhalle Gütenbach ist, kaum begonnen, ins Stocken geraten.

Gütenbach. Enttäuschung bei Verwaltung und Gemeinderat: Rund 400 000 Euro wurden bereits investiert in Planung und erste Arbeiten. In diesem Frühjahr sollten die Sanierung der Sport- und Festhalle Gütenbach richtig losgehen. In der Sitzung des Gemeinderates wurde das Thema zwei Stunden lang diskutiert, die weitere Vorge-hensweise blieb aber unklar.

"Eine Katastrophe"

Architekt Helmut Schlegel riet, die neue Lage in einer Klausurtagung nochmals durchzusprechen. "Eine Katastrophe" nannte Schlegel unumwunden die neue Situation.

Bürgermeister Rolf Breisacher ließ alle Arbeiten stoppen, nachdem die Untersuchung der Rippendecke (zwischen Halle und Bauhof) erhebliche Mängel zutage förderte. Erst diese Untersuchungen zeigten, dass vor rund 50 Jahren nicht nach den genehmigten Plänen gebaut wurde.

Probleme bereitet auch der Brandschutz. Für die Betonsanierung waren in der Kostenberechnung im vorigen Herbst 100 000 Euro einkalkuliert. "Dieser Kostenrahmen wird voraussichtlich um eine Vielfaches gesprengt", heißt es in der Drucksache der Gemeindeverwaltung.

Durch die Erkrankung des Statikers und die Suche nach Ersatz zog sich die Angelegenheit nochmals hin.

Neue Fachplaner zu finden, sei sehr schwierig, so Schlegel, denn die Büros "sind randvoll mit Aufträgen". Ausgiebig wurde diskutiert.

Einig war sich das Gremium, dass Gütenbach eine Veranstaltungshalle benötigt. "Sie ist der kulturelle Mittelpunkt, da müssen wir bis an die Schmerzgrenze gehen", so Sebastian Weis. "Wo ist die Schmerzgrenze?" fragte Hans-Helmut Fahle. Für die Sanierung der Rippendecken müsste der Bauhof während der Bauzeit ausgelagert werden. Wohin und zu welchen Kosten konnte noch nicht ermittelt werden.

Die Gemeindeverwaltung hatte auf Wunsch einiger Gemeinderäte Kostenschätzungen für einen Neubau erstellt, sie endeten mit fünf bis sieben Millionen Euro. Architekt Helmut Schlegel fand solche Schätzungen "höchst gefährlich", da sie auf Durchschnittswerten fertiggestellter Gebäude basieren. Die örtlichen Gegebenheiten könnten nicht einkalkuliert werden.