Fasnet: Narren erobern auch das Rathaus
Von Siegfried Kouba
Gütenbach. Die Narren trotzten Sturm und Regen. Als Jockele, Plattewieble oder fantasievoll bekleidet zogen sie bei Klängen der Narrenkapelle zur Festhalle. Da warteten Gleichgesinnte, denn gehuldigt wurde dem Motto "Hästrägerball isch hit in de Halle, zum Fiiere kumme trotzdem alle".
Präsident Flo Kienzler begrüßte die Narren mit dreifach donnernden "Narri Narro" und Fasnetbolizischt Focki Eschle gab kund "Ihr liäbe Lit, s’isch so wit. Mir henn wieder Fasnetzit." Er beklagte die örtliche Gastronomie, doch die Narren behelfen sich mit Besewirtschäftle. Er hob mahnend den Finger, drohte mit roter Karte und "Knaschd" bei ungebührlichem Verhalten.
Am Rathaus aufgegriffen wurde Häftling Nr. 881688. Bürgermeister Rolf Breisacher nützte keine Gegenwehr – der Rathausschlüssel musste her. Sein "Rap-Gedicht" bekannte seine Reue und die Angst vor der geheimen Narrenpolizei. Er drohte mit Gegenmaßnahmen, wenn der zweiwöchige Hype rum ist, das Rathaus durch die Narren abgebrochen und das Feuerwehrhaus gebaut ist. Letzte Gewalt übte Sheriff Patricia aus, die den Delinquenten in Handschellen abführte.
Dann war bei fetziger Musik der Gruppe "Lederarsch" Zeit für Tanz, Unterhaltung und Vergnügen an Bierbar, Küchentheke, Saloon und Schnapsecke. Zu Gast waren die Simonswälder Gfläll-Hexe und die Glottertäler "Triibl". Total begeisterte das zu einem Udo-Jürgens-Medley tanzende "Mittlere Ballett".