Sandra Hansen und Ministerpräsident Daniel Günther bei der Besichtigung des neuen Batterielabors. Foto: © J. Haacks, CAU Kiel Foto: Schwarzwälder Bote

Unternehmen: Neu entwickelte Maschine in Betrieb

Gütenbach/Kiel. Rena Technologies und die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel führen das gemeinsame, vom BMBF geförderte Forschungsprojekt "PorSSi", zur Entwicklung eines Produktionsverfahrens von Siliziumanoden für Lithium-Ionen-Batterien weiter. Nachdem das Verfahren bei der Firma Rena entwickelt wurde, ist nun der nächste Schritt mit der Inbetriebnahme der Pilotanlage an der CAU geschafft, wie mitgeteilt wird.

Mit dieser InPorSi-Anlage wird das Siliziummaterial in einem elektrochemischen Verfahren strukturiert und eine porösen Siliziumschicht gebildet – eine wichtige Voraussetzung zur Herstellung einer langlebigen Siliziumanode mit hoher Energiedichte. Die innovative Produktionslösung erlaubt dabei eine Inline-Prozessierung des Materials, was die einfache Skalierbarkeit des Konzepts für die industrielle Fertigung sicherstellt, heißt es.

Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, besuchte am 2. Juli die Universität. Dabei überbrachte der Ministerpräsident der Technischen Fakultät einen Förderbescheid über knapp zwei Millionen Euro zur Finanzierung des "Labors für zuverlässige, batteriegestützte Energiewandlung" (BAEW), welches zur Hälfte vom Land Schleswig-Holstein und zur anderen Hälfte aus europäischen Fördermitteln finanziert wurde. Der Ministerpräsident weihte das BAEW-Labor, in dem auch die Rena-Maschine zum Einsatz kommt, in Anwesenheit von Marco Liserre, Rainer Adelung und Sandra Hansen als Antragsteller und Peter Schneidewind, CEO der Rena-Technologies, ein.

"Mit der Rena-Anlage und dem neuen Labor können wir die hergestellten Silizium Anoden direkt vor Ort zu Batterien weiterverarbeiten. Dadurch können wir eine schnellere und effizientere Optimierung der Prozessparameter und des Batteriedesigns sicherstellen", erklärt Sandra Hansen, Leiterin der Batterieforschung an der CAU.

Peter Schneidewind fügt hinzu: "Wir freuen uns, mit dem Rena-Maschinen- und Prozess-Know-how einen entscheidenden Beitrag zur Industrialisierung dieses aussichtsreichen Lithium-Batteriekonzepts zu leisten. Die neue Maschine wurde konsequent an die Anforderungen der Batterieanwendung ausgerichtet und verfügt über zahlreiche innovative Funktionen, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurden."

Während des 2017 initiierten Forschungsprojekts wurden bereits Silizium-Anoden mit einer Kapazität von 3150 mAh/g hergestellt. Zum Vergleich haben herkömmliche Anoden aus Graphit eine Kapazität von maximal 372mAh/g. Im weiteren Projektverlauf werden laut Mitteilung der Herstellungsprozess, die Eigenschaften der Anoden und deren Integration in kompletten Batteriezellen noch weiterentwickelt.