Der Heimat- und Geschichtsverein gibt den Kalender 2019 heraus. Ebenfalls erscheint das Heimatblättle, das das Titelblatt mit dem "Ecklehof" (historisches Foto) ziert. Repro: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Historisches: Heimatblättle und Kalender für 2019 erschienen

Gütenbach. Der Heimat- und Geschichtsverein und namentlich Hardy Faller waren wieder aktiv. Das neue Heimatblättle und der Kalender für das Jahr 2019 sind erschienen.

Der Kalender bietet alte Erinnerungen an Gütenbach. Das Titelbild zeigt eine Dorfansicht aus den 1970er-Jahren. Daneben gibt es viele Bilddokumente, wie die von der 600-Jahrfeier, die Heuträger und ein Trageschild zeigen: "Früher trug man wie ihr wißt, diese Last noch auf dem Rücken, das Heu genauso wie den Mist, verjagt von Bremsen und von Mücken – an uns Vieren sieht man klar, daß es kein Vergnügen war". Auch Fasnet und die Schulzeit werden beleuchtet, wobei manches Personenraten bei der Identifizierung "Ehemaliger" in Gang gesetzt wird.

Das Heimatblättle führt die Beschreibung von Gütenbacher Anwesen fort. Dieses mal ist der Ecklehof an der Reihe, dessen Existenz bereits in das Jahr 1504 datiert werden kann. Ganze Generationen haben die Landwirtschaft betrieben, verbunden mit Namen wie Walter, Wagner, Dold oder Rösch. Erinnert wird an den Brand von 1941.

Neben dem Grußwort des Vorsitzenden Manfred Danner, der Einladung zur Generalversammlung am 6. April 2019 und einen Spot auf Pfarrer Manfred Hermann steht im Mittelpunkt der Altkatholizismus in Gütenbach. Der damalige Pfarrverweser Josef Huber verfasste den Text im Mai 1878, in einer Zeit, in der die konfessionellen Empfindlichkeiten zu offenen Kämpfen hoch schaukelten.

Ursache war die Erklärung der Unfehlbarkeit des Papstes. Durch das römisch-katholische Dogma wurden viele Altkatholiken exkommuniziert. Schon 1871 formierte sich in München ein altkatholischer Kongress. Auch Zölibat, Ohrenbeichte wurden neben anderen Regelungen abgelehnt. Neue positive Aspekte wurden eröffnet, wie das Recht, Pfarrer und Bischöfe zu wählen. Schon früh gab es Abendmahlsgemeinschaft mit der anglikanischen und anderen unabhängigen Kirchen. In jüngerer Zeit hat sich auch das gegenseitige Tauf- und Abendmahlsverständnis mit evangelischen Christen verfestigt.

Die Ideen des Altkatholizismus fanden bald Verbreitung, gelangten auch in Hegau und Schwarzwald. Sie hielten ebenso Einzug in Gütenbach, fanden aber nicht bei jedermann Gefallen. Die emotional geladene Situation gibt der Bericht von Huber wieder. Viele Maßnahmen auf beiden Seiten festigten die Standpunkte und verhärteten die Fronten. Manche Äußerung würde nach heutigem Verständnis wohl nicht mehr so getan werden, wie damals.