Seit drei Jahren hilft das Team des Furtwanger Reparaturcafés, defektes instand zu setzen. Das wurde gefeiert. Im Bild von links Bürgermeister Josef Herdner, Ute Sommer, Jürgen Hönig, Zita Waltert, Dieter Sommer, Wolfgang Hermann, Siegfried Pahling, Karl-Heinz Machill und Waltraud Pahling. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder Bote

Reparaturcafé: Einrichtung besteht seit drei Jahren / Herdner kündigt Lösung für Raumsorgen an

Seit drei Jahren öffnet einmal im Monat das Reparaturcafé im alten Furtwanger Postkraftwagenhof seine Pforten. Das kleine Jubiläum nutzte Bürgermeister Josef Herdner für einen Besuch und ein Grußwort.

Furtwangen. Mit Sekt und Häppchen wurde gefeiert, daneben ging der übliche Reparaturbetrieb freilich weiter. Ehrenamtliche Helfer kümmerten sich um Staubsauger oder CD-Player, die nicht mehr funktionierten. Auch Näh-Kenntnisse waren gefragt: muss ich die Jacke wegwerfen, weil der Reißverschluss kaputt ist?

"Mit Herz, Verstand, viel Können und Erfahrung" werden im Reparaturcafé viele Dinge wieder instand gesetzt, lobte Bürgermeister Josef Herdner das ehrenamtliche Engagement. In unserer Wegwerfgesellschaft sei dies eine wertvolle Einrichtung, seien doch oftmals nur Kleinigkeiten vonnöten, um Geräte wieder in Gang zu bekommen. Die evangelische Kirche griff die Idee zum Reparaturcafé vor drei Jahren auf.

An die Anfangszeit erinnerte Wolfgang Hermann, Elektromechaniker im Ruhestand und einer der Helfer im Reparaturcafé. Einige Spenden halfen damals, die Grundausstattung zu beschaffen. Aber "wohin damit?" Derzeit nehmen die Helfer Messgeräte und andere Gerätschaften mit nach Haus, weil man sich den Raum mit den Jugendlichen teilt.

Bürgermeister Herdner kannte die Raumsorgen und kündigte an, dass hierfür eine Lösung in Sicht sei. Wolfgang Hermann berichtete ferner, dass die Elektromärkte das Reparaturcafé keineswegs als Konkurrenz betrachten, dass sie vielmehr mit Rat, Schaltplänen und Ersatzteilen aushelfen.

Birgit Samlenski, beim evangelischen Kirchenkreis für die Reparaturcafés zuständig, hatte Statistik geführt. In den vergangenen drei Jahren kamen in Furtwangen rund 350 Besucher, für die insgesamt 400 Geräte oder Textilien überprüft wurden. Vor allem defekte Elektrogeräte waren zu reparieren. Nicht alles war möglich, manchmal mussten die Mitarbeiter schlicht raten, das Teil auf dem Recyclinghof zu entsorgen. Aber immerhin rund 65 Prozent konnten instand gesetzt werden.

Rechnungen werden nicht geschrieben, die Hilfe ist kostenlos. Spenden ins Sparschwein sind allerdings willkommen. Ersatzteile müssen die Besitzer selbst besorgen, wobei sie im Reparaturcafé beraten werden, wo was günstig zu beschaffen ist.

Das Furtwanger Reparaturcafé im alten Postkraftwagenhof ist jeden dritten Samstag im Montag von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Nächster Öffnungstag ist der 15. Juni.