Immer mehr Menschen leiden an Demenz. Mönchweiler Generationenbrücke nimmt sich des Themas an und gründet eine Selbsthilfegruppe. Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

Der Anteil an demenzkranken Patienten in Deutschland steigt – die Bundesbürger werden immer älter. Die Generationenbrücke nimmt sich des Themas an. Sie plant eine Selbsthilfegruppe.

Mönchweiler - Trotz aller Brisanz scheint das Thema in der Bevölkerung noch nicht so richtig angekommen zu sein. Oder spielt dabei die Scham eine Rolle, möchte man so lange wie möglich die Erkrankung verborgen halten? Zu Beginn der Erkrankung entwickeln die Betroffenen eine geradezu perfekte Strategie, das Umfeld zu täuschen.

Armin Frank und Gunter Steidinger haben schon einmal, Jahre zurück, in der Generationenbrücke erfolgreich mit diesem Thema gearbeitet. Steidinger hatte eine Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen, in der sich Pflegende und im Umfeld Erkrankter lebende Menschen austauschen konnten. Allerdings musste Steidinger die Gruppe aus persönlichen Gründen einstellen. Doch in der jüngsten Sitzung des Initiativkreises der Generationenbrücke kündigte er an: Es soll eine Wiederbelebung der Selbsthilfegruppe geben, er werde dies offiziell anmelden.

Impulsvortrag geplant

Armin Frank hatte zur Sitzung eine kurze Zusammenfassung von einem Treffen mit dem Netzwerk Demenz in Freiburg mitgebracht. Deren verantwortliche Projektleiterin, Waltraud Keller, soll zu einem Impulsvortrag nach Mönchweiler eingeladen werden. Keller sei, so Frank, eine bemerkenswert engagierte Frau, die hervorragende Arbeit auf diesem Gebiet leiste. Unterstützt werde sie von der Stadt Freiburg und verschiedenen Netzpartnern, wie zum Beispiel dem Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt. Keller stricke in Freiburg laufend Programme mit demenzfreundlichen Angeboten in verschiedenen Bereichen.

Offene Gespräche wichtig

Mit der Selbsthilfegruppe möchte man in Mönchweiler eine Plattform schaffen, um Betroffenen und Pflegenden Hilfe anbieten zu können. Wichtig seien aber auch offene Gespräche, sagte Steidinger. Ideen gibt es schon einige, so denkt man über einen Stammtisch nach, möchte Spaziergänge mit dementen Menschen anbieten oder setzt auf Informationen mittels professioneller Vorträge.

Ein weites Feld mit vielen Möglichkeiten tue sich auf – das wichtige Thema Demenz erfordere einen engagierten Einsatz, vor allem mit Blick auf die steigenden Zahlen der Erkrankten. "Eigentlich kennt jeder in Mönchweiler einen Erkrankten im Familien- oder Freundeskreis, oder in der Nachbarschaft", ist sich Armin Frank sicher.

Ein weiteres nicht zu unterschätzendes Thema steht ebenfalls auf der To-Do-Liste der Generationenbrücke: ein Impulsvortrag zum Thema Long Covid – eventuell im Frühjahr 2023.