Liegt die Grundschule oft noch im eigenen Ort und ist zu Fuß erreichbar, stimmt das für die weiterführende Schulen meist nicht mehr. In Wildberg lernen die Grundschüler deshalb frühzeitig das richtige Verhalten im Bus. Die kleinsten Tipps können dabei das alltägliche Busfahren erleichtern.
Mit dem Bus zur Schule fahren ist für viele Grundschüler Alltag. Umso wichtiger ist es, dass sie lernen, sich an der Bushaltestelle und im Bus selbst richtig zu verhalten. Genau diese Dinge brachten Ende des vergangenen Jahres Peter Schulze und Oliver Klefenz vom Polizeipräsidium Pforzheim, Referat Prävention, Standort Calw, Erstklässlern der Grundschule Wildberg/Effringen näher.
Ein großer, gelber Bus fuhr am Wildberger Bahnhof vor. Busfahrer Tiberius Iavorschi saß am Steuer und freute sich schon ebenso auf die Jungen und Mädchen, wie diese sich auf den nur für sie bestellten Bus freuten. Den ganzen Vormittag über lernten die Kinder Spannendes über den Bus, das Busfahren und das richtige Verhalten in dem Fahrzeug.
Aus diesen Winkeln hatten sie einen Bus sicher noch nie betrachtet. Dadurch bekamen die Jungen und Mädchen ein ganz neues Verständnis für das Fahrzeug und den Busfahrer. Besonders beeindruckend war wohl der tote Winkel eines Busses: Ein Schüler durfte auf dem Sitz des Busfahrers Platz nehmen, während der Rest der Klasse so weit hinter dem Bus zurück ging, bis die Gruppe vom Fahrersitz aus zu sehen war. Dafür waren einige Meter nötig. Dabei lernten die Kinder: Wenn sie hinter dem Bus langgehen, kann der Fahrer sie in einem großen Bereich gar nicht sehen. Dasselbe gilt, wenn die Kinder dicht vor der Front stehen.
Stressfreies Einsteigen
Nach einem tiefen Einblick in die sicherheitsrelevanten Themen rund um die Bushaltestelle und das Warten ging es ans Einsteigen. Das kann nämlich total stressfrei ablaufen, wenn die Kinder langsam und in einer Reihe einsteigen und die Sitzplätze von hinten nach vorne auffüllen. Auch den Rucksack vor der Brust aufzuziehen hat eine große Wirkung. So schwingt der „Ranzen“ nicht den anderen Passagieren ins Gesicht. Respekt vor dem Busfahrer, den anderen Mitfahrern und dem Bus selbst ist einer der wichtigen Punkte, den die Polizisten vermittelten.
Als die Kinder dann erstmal saßen, ging es direkt weiter mit der anschaulichen Lern-Einheit: Was mache ich mit meinem Rucksack? Wie sitze ich sicher? Wie verhalte ich mich während der Fahrt? Alles wichtige Themen für den täglichen Schulweg per Bus. Besonders eindrücklich war die kontrollierte Vollbremsung. Die Polizisten ließen eine Mülltonne im Gang stehen und demonstrierten, was mit dieser geschieht, wenn der Busfahrer unerwartet in die Eisen steigen muss.
Für den Notfall vorbereitet
Ebenfalls Teil der Buserziehung ist das richtige Verhalten im Notfall. Wie komme ich aus dem Bus, wenn dieser einen Unfall hatte? Was, wenn der Bus auf der Seite liegt? Was, wenn die Türen nicht mehr öffnen? Peter Schulze und Oliver Klefenz brachten den Kindern alles Nötige für einen solchen, hoffentlich nie eintretenden, Fall bei. So manches Kind – und seine Eltern – dürfte sich mit diesem Wissen deutlich sicherer fühlen.
Das Schöne an der Buserziehung war auch in 2023, dass die Kinder nicht nur aufmerksam, sondern mit Spaß bei der Sache waren. Sich mit solchen Themen live und praktisch zu beschäftigen hinterließ bei den Jungen und Mädchen sicherlich einen großen Eindruck.