Jäger sollen in den kommenden Monaten im Grosselfinger Wald "massivst jagen". (Symbolfoto) Foto: dpa-Zentralbild

Unwetter im Juli zerstört 15.000 Festmeter. Für das Wild im Grosselfinger Gemeindewald brechen harte Zeiten an.

Grosselfingen - Für das Wild im Grosselfinger Gemeindewald brechen harte Zeiten an: Hermann Schmidt, Direktor in der Hechinger Forstamtsdienststelle, forderte in der Gemeinderatssitzung, die Jäger sollten in den kommenden Monaten "massivst jagen".

Hintergrund ist der Sturm Ende Juli, der in den Privat- und Gemeindewäldern rund um Grosselfingen massiven Schaden angerichtet hat. "15.000 Festmeter Wald wurden da mal eben in fünf Minuten zerstört", so Schmidt. Eine Schneise der Verwüstung ziehe sich auf einem Kilometer Breite durch den Forst.

Glücklicherweise sei der Holzmarkt "aufnahmefähig" gewesen: "Es war eine lokale Windkatastrophe, aber keine finanzielle." Die zersplitterten Bäume habe die Gemeinde an eine Firma verkaufen können, die Drei-Meter-Längen verarbeite – so sei von den umgestürzten und beschädigten Bäumen nur zehn Prozent Bruchholz geblieben, das nicht verkauft werden konnte.

Die 15.000 Festmeter haben einen Überschuss von 140.000 Euro in die Gemeindekasse gespült. Zum Vergleich: 2012 waren 1420 Festmeter eingeschlagen und ein Überschuss von 13 401 Euro erwirtschaftet worden.

In der Folge ist der Gemeindewald nun "übernutzt", legte Schmidt dar. Lediglich 100 Festmeter wolle man deshalb 2014 abholzen. "Machen wir uns nichts vor, wir können froh sei, mit einer schwarzen Null rauszukommen", meinte Bürgermeister Franz Josef Möller.

Vom finanziellen Überschuss nach dem Sturm müssen nun die Waldflächen wieder in Ordnung gebracht werden. "Gut ist, dass jetzt viel Licht für junge Bäume zum Wachsen vorhanden ist", sagte Schmidt. Hauptsächlich Weißtannen sollen nach Angaben des Forstdirektors die Lücken im Wald füllen. "Die brauchen wir auf diesem Boden", sagte er. Allerdings könne man keine Tanne pflanzen, wenn man sie dann nicht schütze. Deshalb solle die Gemeinde alles tun, um die Jagd zu intensivieren: "Wenn es nicht freiwillig geht, dann mit Druck." Nach zwei, drei Jahren habe sich das Problem dann von allein geregelt.