Die Flammen schlugen nach einer "Durchzündung" aus dem Dachstuhl. Foto: Heidepriem

Bewohner gerettet. Feuer zündet vor den Augen der Rettungskräfte durch.

In der Nacht auf Sonntag ist in Bettenhausen eine Doppelhaushälfte in Brand geraten. Es kam zum Großeinsatz.

Dornhan-Bettenhausen - Als die Feuerwehr nach der Alarmierung gegen 22.45 Uhr mit großem Aufgebot eintraf, qualmte es stark aus der rechten Hälfte des Doppelhauses in der Schwarzwaldstraße. Zwei Menschen konnten sich selbständig aus dem Haus retten. Helfer brachten einen nicht gehfähigen älteren Mann aus dem Gebäude heraus.

Dachstuhl zündet durch

Die Wehrleute waren bereits am löschen, als sich die Lage dramatisch verschlechtert hatte. Es kam zu einer "Durchzündung" im Bereich des Dachstuhls. Das Feuer führte im dortigen Bereich also zu so hohen Temperaturen, dass sich Rauchgase entzündeten.

Über 100 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen und versuchten, die linke Doppelhaushälfte zu retten. Die Hanglage des Gebäudes sowie die niedrigen Temperaturen erschwerten den Einsatz, wie Pressesprecher Felix Kramer erklärte. Mindestens ein Schlauch war durch die Minusgrade geplatzt. Auch die Anfahrt gestaltete sich als schwierig, da aufgrund der Schneefälle in den letzten Tagen einige Strecken gesperrt sind.

Notunterkunft für Bewohner organisiert

Im Laufe der Nacht griff das Feuer auch den Dachstuhl über der linken Haushälfte an. Die Wehrleute konnten es jedoch durch Einsatz massiver Wassermassen wieder zurückdrängen. Die Löscharbeiten ziehen sich bis in die Morgenstunden.

Wie Bürgermeister Markus Huber vor Ort erklärte, war in der rechten Doppelhaushälfte zum Zeitpunkt des Brandausbruchs niemand. Die dort lebenden Menschen wären aktuell in einem Zweithaus.

Die drei Bewohner der linken Haushälfte werden nun durch die Stadt in einer Notunterkunft untergebracht, denn das Doppelhaus ist durch den Brand nun unbewohnbar. Rettungskräfte brachten einen 70-jährigen Bewohner des Nachbarhauses, der bei den Löscharbeiten Rauch eingeatmet hatte, vorsorglich in eine umliegende Klinik.

Brandursache unbekannt

Während des Einsatzes wurde der städtische ehemalige Schulsaal hergerichtet, um eine Möglichkeit zum Aufwärmen zu bieten. Die DRK Bereitschaft war im Einsatz. Mitarbeiter des Bauhofs streuten die Wege im Einsatzgebiet.

Nach ersten Schätzungen entstand Sachschaden in Höhe von 300.000 bis 400.000 Euro. Möglicherweise war ein im Obergeschoss der Doppelhaushälfte unbeaufsichtigt betriebener Ölofen ursächlich für den Brand. Der Kriminaldauerdienst der Polizei ermittelt nun die Ursache des Brands.