Anita und Alexandra Hofmann lieben die Nähe zu ihren Fans. Foto: Schwark

In der nahezu voll besetzten Schwarzwaldhalle kamen Volksmusik und Schlagerfans bei der "großen Starparade" voll auf ihre Kosten.

Baiersbronn - Die Mischung aus überwiegend fernsehbekannten Künstlerinnen und Künstlern kam an. Kevin Papst, in der Musikszene selbst als begnadeter Startrompeter bekannt, moderierte liebenswürdig durchs Programm.

Handgemachte Musik tischte die Gruppe "Volxsmusik 4" auf. "Heute ist die Nacht der Nächte", waren sich die vier erfahrenen Musiker einig, darunter Joe Kuttruff, ehemaliger Schlagzeuger der "Feldberger". Doch auch den wilden Rock’n’Roll der 50er-Jahre hatten die Vollblutmusiker drauf. Die Gruppe zählt derzeit zu einer der gefragtesten Combos im süddeutschen Raum, heißt es in Expertenkreisen.

Fans aus Dortmund, dem Elsass und der Schweiz angereist

Mit ihrer jungen, frischen, sympathischen Stimme verzauberte Pauline aus dem Elsass ihre Fans. Einer davon reiste mit dem Zug sogar extra aus Dortmund an, um Pauline live auf der Bühne zu erleben. Ebenso waren mehrere Fans aus dem Elsass und der Schweiz nach Baiersbronn gekommen, um ihre Idole zu unterstützen. Mit dem Titel "Lass mir meinen Weg" belegte Pauline ihr musikalisches Talent.

Ebenso wie sie, wurde Robin Leon durch die Fernsehsendung "Immer wieder sonntags" als Stimmenkönig bekannt. Doch der Elsässer glänzte nicht nur mit seiner Stimme. Einfühlsam begeisterte er mit seiner Trompete, die er brillant in Szene setzte. Dazu verriet der Künstler, wie man nachts um zwei Uhr im Lockdown, ausgestattet mit einem Glas Wein und einer feinen Salami, einen Hit schreibt. Reichlich Beifall war ihm sicher.

Gassenhauer kommen beim Publikum in Baiersbronn an

Aus dem Grödnertal schauten "Die Ladiner" vorbei. Die Gewinner des Grand Prix der Volksmusik 2004 belegten, dass Volksmusik durchaus gefragt ist. "Wir lieben die Freiheit bei uns in den Bergen", bekannten "Die Ladiner" nicht nur musikalisch. Das Publikum ging voll mit. Respektvoll wurde es, als die sympathischen Sänger eines ihrer bekanntesten Lieder anstimmten: "Beuge dich vor grauem Haar".

Jubel brandete auf, als Moderator Papst schließlich den weltbekannten Bata Illic vorstellte. Über Jahrzehnte hinweg war Illic in der Musikszene eine feste Größe. Auch im Herbst seines Lebens zeigte er mit über 80 Jahren, dass er es immer noch drauf hat. Seine Gassenhauer "Michaela" oder "Dich erkenn ich mit verbundenen Augen" kamen auch in der Schwarzwaldhalle an. Lang anhaltende Zugaberufe waren Illic sicher.

Musikalische Bandbreite mit Dudelsack und Didgeridoo

Ein strahlendes Lächeln aus dem Salzkammergut brachten Sigrid und Marina mit. Beide haben den "Grand Prix der Volksmusik" im Jahr 2007 gewonnen. Mit mehreren ihrer Hits mischten sie regelrecht den Saal in Baiersbronn auf. Die Besucher hielt es nicht mehr auf den Stühlen. Die Freiheit nach den vergangenen Corona-Jahren war zurück.

Weiterhin trieb "Geri der Klostertaler" das Stimmungsbarometer nach oben. Mit Dudelsack und Didgeridoo belegte er seine musikalische Bandbreite. Mit feschen Lederhosen bekleidet, zeigte er sein Können. Er war 17 Jahre lang als Sänger, Musiker und Komponist fixer Bestandteil der "Klostertaler". Die Zuhörerschaft jubelte, als er "Diese Welt ist wunderschön" anstimmte.

Vierter Platz bei "Deutschland sucht den Superstar"

Viel beachtet ist gegenwärtig Pauline Wagner in der Schlagerwelt. Mit Leidenschaft und Disziplin eroberte sie im vorherigen Jahr bei der Fernsehshow "Deutschland sucht den Superstar" den vierten Platz. Viel Applaus gab es für ihren Hit "Liebe Liebe". Zum Coversong "Ich liebe das Leben" sang das Publikum beflissen mit.

Als einer der absoluten Knaller des Abends eroberten Anita und Alexandra Hofmann die Herzen ihrer Fans im Sturm. Beide Ausnahmekünstlerinnen mischten sich so dann unters Volk. Auf Anhieb war ihnen anzumerken, dass sie ihre Anhängerschaft lieben und trotz Jahrzehnte langen Erfolgs nie die Bodenhaftung verloren haben. So sprang ihre Energie nicht nur beim Erfolgstitel "100 000 Volt" über. Gut an kam ebenfalls der Gassenhauer "Wilde Zeiten". Die Zuhörerschaft war außer Rand und Band.

"Die große Starparade" brachte zumindest für drei Stunden die Leichtigkeit des Lebens zurück.