Rauchende Ruinen in Diersburg: Sechs Häuser wurden am Dienstagabend bei einem Großbrand Raub der Flammen. Die Polizei schätzt, dass der Schaden in die Millionen geht. Foto: Christina Häußler/Einsatz-Report 24

Der Großbrand in Diersburg vom Dienstagabend hat die Feuerwehr die ganze Nacht über auf Trab gehalten. Sechs Gebäude sind offenbar total zerstört, 14 Diersburger verloren ihr Zuhause. Ein Feuerwehrmann wurde leicht verletzt.

Hohberg-Diersburg - Über der Diersburger Talstraße steigt am Mittwochmorgen immer noch  Rauch auf, Brandgeruch liegt in der Luft.  Von mindestens einem Gebäude stehen   nur noch Grundmauern, bei anderen sind von den Dachstühlen   Gerippe übrig. Die Gebäude, die einsturzgefährdet sind, sollen  abgerissen werden. Die Polizei geht von einem Schaden in Millionenhöhe aus.

Bisherigen Erkenntnissen zufolge wurde ein Feuerwehrmann   leicht verletzt. Die Bewohner der betroffenen Gebäude waren rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden. Die Brandursache ist noch Teil der kriminaltechnischen Ermittlungen.

Nachlöscharbeiten beschäftigen Wehrleute ganze Nacht

"Wir sind immer noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt", erklärte Einsatzleiter René Göppert von der Hohberger Wehr  am Mittwochmorgen im Gespräch mit unserer Zeitung.  Am Abend zuvor, gegen 18 Uhr, waren in rascher Folge sechs Wohnhäuser in Brand geraten. Sie befanden sich im  historischen Ortskern, so der Feuerwehrkommandant  –  das Gebiet ist  als "Judenstadt" bekannt. Die Häuser stehen dort dicht an dicht. »Die enge Bebauung hat mit Sicherheit zur schnellen Ausbreitung beigetragen«, so der Feuerwehrkommandant.  

Beim Eintreffen der Einsatzkräfte seien schon mehrere der historischen Gebäude im Vollbrand gestanden. »Unsere erste Maßnahmen war daher,  erstmal den Brand einzudämmen«, berichtet Göppert weiter. Das gelang  den Einsatzkräften auch, trotzdem dauerten die Löscharbeiten die ganze Nacht. »Wir sind seit gestern Abend    Non-Stop im Einsatz«, so Göppert am Mittwoch. In Schichten waren stets rund  50 Wehrleute  mit noch verbleibenden Glutnestern beschäftigt gewesen. Am Dienstagabend  waren   rund 180 Einsatzkräfte vor Ort. Die Brandursache war am Mittwoch noch unklar. Ersten Zeugenaussagen zufolge gibt es Hinweise darauf, dass ein angrenzender Carport zuerst in Flammen gestanden haben soll, informiert die Polizei.

Solidarität und Spendenbereitschaft ist groß

Neben noch verbliebenen Glutnestern hatte die Feuerwehr am Mittwoch   mit  durch Löschwasser ausgeschwemmtem Heizöl zu kämpfen. Dieses war aus einem in Folge des Brandes beschädigten Tank ausgelaufen und geriet in den Talbach, konnte aber aufgefangen werden.

Sechs Gebäude sind ein Opfer der Flammen geworden, berichtet  Hohbergs Bürgermeister Andreas Heck unserer Zeitung. 14 Diersburger hätten demnach ihr Zuhause verloren, zwei wurden offenbar leicht verletzt. Sie seien vorerst privat untergekommen. »Seitens der Gemeindeverwaltung schauen wir heute und morgen, dass wir sie mittelfristig unterbringen können«, so Heck.  Zur tatsächlichen Schadenshöhe konnte der Bürgermeister am Dienstagmorgen noch nichts sagen. »Der historische Schaden ist aber immens«, erklärt Heck. Einige der ausgebrannten Gebäude sind bis ins 18. Jahrhundert zurückdatiert.

Heck zeigte sich von der Hilfsbereitschaft der Bevölkerung bewegt, die Solidarität sei »unglaublich«. Er habe aus Hohberg und dem Umland viele Nachrichten und Anrufe erhalten, in denen Menschen angeboten hatten den durch das Feuer obdachlos Gewordenen eine Unterkunft anbieten. Auch die Spendenbereitschaft (siehe Info) sei groß, betonte Heck. Weiter lobte der Rathauschef die »hervorragende Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Feuerwehren«. Unter anderem waren auch  die Neurieder und Friesenheimer Wehren im Einsatz.