Starker Regen hat am Samstag Teile der griechischen Hafenstadt Thessaloniki unter Wasser gesetzt. Foto: AFP/SAKIS MITROLIDIS

Griechenland erlebt derzeit den verregnetsten und kühlsten Frühling seit Jahren. Die staatliche Wetterbehörde macht das „Omega-Phänomen“, auf Deutsch die Omegalage, verantwortlich.

Während es in Griechenland sonst oft im Mai nur noch wenig regnet und im Juni die ersten richtig heißen Tag zu verzeichnen sind, dauern Regen und Kühle in diesem Jahr an. Für das Wochenende sagten Meteorologen am Freitag erneut für weite Teile des Landes starken Regen und Gewitter voraus - zum Leidwesen vieler Touristen.

Die staatliche Wetterbehörde EMY macht das „Omega-Phänomen“, auf Deutsch die Omegalage, für die ungewöhnlich lange Schlechtwetterphase verantwortlich. Demnach herrschten im Westen und Osten Europas Tiefdruckgebiete, während sich über Mitteleuropa ein Hoch festgesetzt habe, erklärt Theodor Kolydas, Chef der staatlichen Wetterbehörde EMY, auf seiner Website.

Temperaturen niedriger als in Nordeuropa

„Normalerweise bewegen sich die Wettersysteme, die Griechenland betreffen, von Nordwesten nach Südosten“, sagt Kolydas. In den vergangenen Wochen jedoch blockiere das Hoch über Mitteleuropa diese Bewegung - und das schlechte Wetter in Griechenland halte an. Die Temperaturen seien vielfach niedriger als in Mittel- und sogar Nordeuropa.

Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt, dass sich das Tief in Südosteuropa auch auf Bulgarien, Albanien, Kosovo und den Westen der Türkei auswirkt - dort gab es am Freitag ebenfalls reichlich Regen, im Laufe des Wochenendes soll es jedoch besser werden.

Die Omegalage heißt so, weil die Linie des Strömungsfeldes rund um die beiden Tiefs und das Hoch auf der Wetterkarte Europas von oben dem griechischen Großbuchstaben Omega ähnelt: einem nach unten offenen O mit zwei Füßchen. So stabil diese Konstruktion auch scheint - in der kommenden Woche soll schließlich auch in Griechenland gutes Wetter Einzug halten, verspricht Kolydas.