Viele Themen liegen bei der Gemeinschaftsschule Neubulach in diesem Schuljahr sprichwörtlich auf dem Tisch. Foto: Buck

An der Neubulacher Gemeinschaftsschule geht es ab nach den Ferien. Auf konzeptioneller Ebene aber auch sonst hat die Schulleitung samt Kollegium über die Sommerpause an einigen Stellschrauben gedreht. Einen neuen Rekord gibt es zudem.

Neubulach - An der Gemeinschaftsschule (GMS) Neubulach ist in vielerlei Hinsicht Normalität eingekehrt. "Es geht jetzt wieder richtig die Post ab", zeigt sich GMS-Rektor Dominik Bernhart begeistert. Unter anderem habe man neun neue Lehrkräfte willkommengeheißen und natürlich zahlreiche neue Schüler. Überhaupt erfreut sich die GMS großer Beliebtheit: 671 Schüler tummeln sich in der Neubulacher Bildungsstätte. "Das sind 200 mehr als noch vor drei Jahren", frohlockt Bernhart. Das spiegle sich auch darin wider, dass man in der Sekundarstufe – also ab Klasse fünf – meist drei- oder gar vierzügig sei. Das sei schon beachtlich, befand Bernhart, wenn man bedenke, dass die GMS Neubulach einst eine einzügige Hauptschule gewesen sei.

Franz-Mobil gastiert

Inzwischen ist die Bildungseinrichtung derart gewachsen, dass es alsbald auch eine zweite Konrektorin geben solle, vornehmlich mit Aufgabengebiet Grundschule. Doch nicht nur auf organisatorischer Ebene will die GMS im neuen Schuljahr mächtig Gas geben. Unter anderem im Bereich Fremdsprachen wird das Angebot ausgebaut. "Wir dürfen ab diesem Schuljahr DELF-Zertifikate ausstellen", erklärt Lehrer Jan Pflugmacher, dass nun auch die Sprachniveau-Einstufung in den Unterricht integriert wird. Außerdem gastiert demnächst das Franz-Mobil an der Schule, wo Muttersprachler in diesem Fall ihr Heimatland Frankreich vorstellen werden.

Ein weiterer großer Komplex, den Bernhardt hervorhebt, ist die digitale Schule. Dafür sei man ja schon vor drei Jahre ausgezeichnet worden – nun steht die Rezertifizierung an. "Wir haben uns da in allen Bereichen gesteigert", freut sich der Rektor. Und da käme auch seinem Kollegium ein großer Anteil zu, da beispielsweise die jüngeren Kollegen den älteren unter die Arme greifen. Gerade für die Digitalisierung habe man außerdem diverse Stiftungs-Anträge platziert – und teils mächtig abgesahnt. 12 700 Euro schießt die Vector-Stiftung für verschiedene MINT-Projekte zu, unterstützt also das naturwissenschaftliche Profil der Schule. Gipfeln wird das ganze in der für den 22. Oktober geplante MINT-Nacht, auch in Zusammenarbeit mit den lokalen Bildungspartnern. Im Übrigen pumpt auch die Ferry-Porsche-Stiftung 15 000 Euro für die digitale Weiterentwicklung in die Bildungseinrichtung.

Im Grundschulbereich hat das Kollegium der GMS ebenfalls an einigen Stellschrauben gedreht. Besonders an der Hausaufgabenkonzeption wurde emsig gefeilt. "Wir haben Wochenaufgaben für die Kidner eingeführt", erklärt Melanie Rex. Der Hintergedanke: Die Kinder können sich so ihre Zeit selber besser einteilen und beispielsweise auch um eigene Termine wie Fußballtraining oder Frisör herumplanen. Die Rückmeldungen der Eltern seien durchaus positiv, berichten Bernhardt und Rex unisono.

Auch das gesamte Lehrerkollegium stehe dahinter, freut sich Bernhart, dass man einen Konsens gefunden habe. Auch im Ganztagesbereich weitet man unter Umständen die Zusammenarbeit mit der Waldhaus gGmbH aus, um die Schulsozialarbeit an einen externen Träger anzubinden – darüber befand kürzlich auch der Neublacher Gemeinderat positiv (wir berichteten).

Ein zukunftsweisendes Projekt ist, dass sich die GMS Neubulach auch als klimaneutrale Schule entwickeln will. Dazu arbeitet man mit dem next economy lab (kurz Nelab) zusammen, um zunächst überhaupt den CO2-Fußabdruck der Schule festzustellen. Man habe dazu schon diverse Workshops abgehalten, auch die Schüler mit ins Boot geholt. "Da sind schon erste gute Ideen entstanden", berichtet Pflugmacher. Weitere Arbeitsrunden sollen folgen. "Wir sind in dem Programm die einzige Schule aus Süddeutschland und überhaupt die einzige im ländlichen Raum", freut sich Pflugmacher wie ein Schneekönig über den Coup, die Neubulacher Schule in dieses Programm der Heidehof-Stiftung gebracht zu haben. Alles in allem, da sind sich die drei Lehrkräfte einig, läuft der Start ins neue Schuljahr bestens.