Die neue Bedarfsplanung für den Kindergarten Glatten wurde dem Gemeinderat vorgestellt. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Gremium segnet Bedarfsplan ab / Leichte Engpässe in diesem und im nächsten Jahr

Der Kindergarten Glatten ist derzeit voll ausgelastet. Dem neu erstellten Kindergartenbedarfsplan 2020/2021 stimmte der Gemeinderat Glatten in seiner jüngsten Sitzung zu.

Glatten. Auch etliche Eltern waren wegen des Themas Kindergarten zur Sitzung gekommen. Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer stellte als Fazit fest, dass der Wunsch bestehe, sich auf Arbeitsebene mit dem Kindergartenträger, also dem Evangelischen Kirchenbezirk, zusammenzusetzen, um sich zur Lage auszutauschen und die Ergebnisse aus dem Kindergartenbedarfsplan mit dem Träger zu besprechen. Pfeifer merkte an, dass man in Glatten im Gegensatz zu anderen Kommunen immer noch in einer "Komfortzone" sei.

Hauptamtsleiter Steven Nicolaus stellte die Planung vor. Diese war unter anderen bereits dem evangelischen Kindergarten, dem Kirchenbezirk als Träger und dem Landratsamt sowie Pfarrer Reinhard Sayer vorgelegt und mit diesen im Wesentlichen besprochen worden.

Generell sei zu beobachten, dass der Trend immer mehr in Richtung verlängerte Öffnungszeit und auch Ganztagsbetreuung gehe, so Nicolaus. Ganztagsbetreuung werde in Glatten aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich sein. Als Ergebnis der Planung ist vermerkt, dass die vorhandenen Angebote für Kinder von null bis sechs Jahren im Bereich des Kindergartens und der Kindertagespflege langfristig ausreichend sind und den derzeitigen Bedarf abdecken.

Allerdings gebe es im Jahr 2020 und 2021 leichte Engpässe. Derartige, wenn auch vermutlich nur kurzfristige Tendenzen seien in anderen Gemeinden ebenfalls zu beobachten. Ersichtlich wird in der Bedarfsplanung, dass es im Jahr 2017 in Glatten einen Geburtenhochstand gab – es wurden weit über 30 Kinder geboren. Das macht sich jetzt bemerkbar.

Nicolaus wies darauf hin, dass dies jedoch nicht nur für Glatten gelte, sondern überall so aufgetreten sei. In ganz Baden-Württemberg sei in den letzten Jahren ein Geburtenanstieg verzeichnet worden.

Die Statistiken in der Bedarfsplanung zeigen für das Jahr 2020 einen Höchststand bei der Zahl der Kinder im Kindergartenalter auf. Dieser soll jedoch nach Prognosen wieder abflauen und sich auf dem Niveau der Vorjahre einpendeln. Dabei wurde angemerkt, dass noch nicht absehbar sei, wie sich die Corona-Zeit auf die Geburtenzahl auswirken werde.

Die Plätze – 88 im viergruppigen Kindergarten und zehn in der Kinderkrippe – sind derzeit alle belegt. Eine Erweiterung ist aus räumlichen Gründen nicht möglich. Anfang des Jahres gab es zwei Kinder von außerhalb auf der Warteliste des Kindergartens Glatten. Als weiteres Angebot gibt es in Glatten die "Kinderwelt Schmalz", in der in einer Kleingruppe maximal neun Kinder betreut werden können. Die Plätze sind alle mit Kindern unter drei Jahren belegt.

Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer wies darauf hin, es sei im Gespräch, dass die Höchstgruppenstärke im Kindergarten auf 28 Kinder je Gruppe erhöht werden könne, was sich entlastend auswirken würde. Hier müsse abgewartet werden, ob solch eine Regelung komme.