150 Kinder besuchen derzeit das Schulzentrum in Glatten, in dem die Grundschule und die Brüder-Grimm-Schule, Schule für Sprachbehinderte im Landkreis Freudenstadt, untergebracht sind. Foto: Ade

Aus Glatten wechselte im vergangenen Jahr kein Schüler an Werkrealschule. Rektorinnen erstatten Bericht.

Glatten - Seit drei Jahren ist die Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg für Eltern nicht mehr verbindlich. Dass sie sich beim Wechsel ihrer Kinder an weiterführende Schulen nun oft anders entscheiden als von der Grundschule empfohlen, zeigt sich auch in Glatten.

Über die aktuelle Situation am Schulzentrum Glatten berichteten die Leiterin der Grundschule, Heidi Strobelt, sowie die Rektorin und Konrektorin der Brüder-Grimm-Schule des Landkreises, Ester Lang und Nadja Wieder, dem Gemeinderat.

Fast konstant blieb die Zahl der Schüler an der Grundschule Glatten mit 82 Kindern (Vorjahr: 84) in vier Klassen. In der vierten Klasse sind 22 Kinder, in den anderen drei jeweils 20. Zehn Kinder haben laut Bericht der Schulleiterin einen Migrationshintergrund.

Fünf Kinder aus Glatten besuchen wegen des Ganztagsbetriebs derzeit die Grundschule in Schopfloch (Klasse 1 und 2). Nach aktuellem Stand wird für das kommende Schuljahr mit 24 Erstklässlern an der Grundschule gerechnet – zwei werden an die Ganztagsschule in Schopfloch gehen. Das Stammkollegium mit fünf Lehrern wird von einer Lehreranwärterin, der Lehrbeauftragten Wiebke Peinemann für den Chor (unterstützt vom Gesangverein Concordia Glatten) sowie nächstes Jahr von zwei Religionslehrkräften unterstützt. Der Pflichtunterricht werde zu 100 Prozent gewährleistet, so die Schulleiterin.

Kernzeitbetreuung wird kaum angenommen

Die Kernzeitbetreuung wird kaum angenommen. Derzeit nehmen vier Kinder, nächstes Jahr nur noch zwei die tägliche Betreuung bis 13.30 Uhr in Anspruch. 21 Viertklässler wechselten zuletzt an weiterführende Schulen. Acht Kindern wurde der Besuch der Hauptschule, Werkrealschule oder Gemeinschaftsschule empfohlen, weiteren acht der Besuch der Realschule oder Gemeinschaftsschule und fünf der Besuch des Gymnasiums oder Gemeinschaftsschule. Tatsächlich wechselten allerdings sechs Kinder an die Gemeinschaftsschule in Schopfloch, kein einziges an die Werkrealschule in Dornstetten. Neun gingen an die Realschule (darunter zwei mit Hauptschulempfehlung und eines mit Gymnasialempfehlung) sowie sechs ans Gymnasium (darunter zwei mit Realschulempfehlung).

Ester Lang, Leiterin der Brüder-Grimm-Schule verwies in ihrem Bericht auf eine gute Zusammenarbeit mit der Grundschule. Von gemeinsamen Aktionen und Projekten, die auch 2015 wieder geplant seien, profitierten beide Schulen. Zuletzt wechselten nach der vierten Klasse zehn Kinder an weiterführende Schulen – eines an die Werkrealschule, fünf an die Realschule und je zwei an die Gemeinschaftsschulen in Schopfloch und Horb. Für die Ganztagsbetreuung sorgen 13 Lehrer, zwei Jahrespraktikantinnen vom Oberlinhaus und fünf Lehrbeauftragte. Sechs Lesepatinnen engagieren sich ehrenamtlich. Gut kamen die Arbeitsgemeinschaften an. Vor allem die Bauernhof-AG sei ein Renner gewesen, so die Rektorin.

Über die von ihr geleitete Beratungsstelle Frühförderung informierte Konrektorin Nadja Wieder. Sieben Lehrer betreuen dabei an 20 Stunden wöchentlich 75 Kinder in elf Gruppen in den Kindergärten im Landkreis. Gruppen gibt es in Horb, Mühlen, Dornstetten, Glatten, Alpirsbach, Loßburg und Pfalzgrafenweiler. Hinzu kommt die Mitarbeit im Sprachheilkindergarten in Dornstetten an acht Stunden pro Woche. Sonderschullehrerin Jessica Krug vom sonderpädagogischen Dienst betreut in den drei bewilligten Stunden 20 Schüler pro Woche. Hier könnte man mehr Stunden brauchen, stellte Ester Lang fest, die Schulen seien manchmal wegen der langen Wartelisten etwas enttäuscht.

Die Schulleiterin dankte Gemeinderat und Verwaltung mit Blick auf ihr Schulkonzept für die guten Rahmenbedingungen. Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer lobte beide Schulen und versprach, dass die Rahmenbedingungen auch im kommenden Jahr aufrechterhalten werden.

Info: Woher die Schüler kommen

Grundschule Glatten: 70 der 82 Kinder an der Grundschule kommen aus Glatten, sechs aus Böffingen, fünf aus Neuneck und eines aus Dornstetten.

 Brüder-Grimm-Schule: Die Schule für Sprachbehinderte des Landkreises besuchen derzeit 68 Kinder in sechs Klassen. Sie kommen aus dem gesamten Kreisgebiet – aus Glatten selbst nur einer. Die anderen Kinder kommen aus Alpirsbach (drei), Baiersbronn (drei), Dornstetten (zehn), Eutingen (eines), Freudenstadt (zwölf), Grömbach (eines), Horb (14), Loßburg (sechs), Pfalzgrafenweiler (neun), Schopfloch (zwei), Seewald (eines) und Waldachtal (fünf).