Idyllisch gelegen: Von verschiedenen untersuchten Standorten für einen Natur- oder Waldkindergarten in Glatten wird die Waldsägmühle an der Lauter als beste Möglichkeit angesehen und nun in der Planung weiterverfolgt.Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Familie: Waldsägmühle an der Lauter erweist sich als geeignet für Wald- oder Naturkindergarten in Glatten

Für den geplanten Natur- beziehungsweise Waldkindergarten in Glatten hat sich inzwischen ein geeigneter Standort herauskristallisiert: die Waldsägmühle. Entschieden ist damit aber noch nichts.

Glatten. In der Oktober-Sitzung hatte der Gemeinderat das Thema Natur- oder Waldkindergarten lange diskutiert – und schließlich die Verwaltung beauftragt, nach einem geeigneten Standort zu suchen. Mittlerweile seien neun Flächen in einer Auswahlrunde mit der Elterninitiative untersucht und mit den Genehmigungsbehörden diskutiert worden, informierte Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer nun in der Sitzung am Dienstagabend. Demnach scheide ein möglicher Standort am Schopflocher Berg auf Höhe des Wasserreservoirs wegen der nahen Kreisstraße aus. Auch der Platz am Harteck neben dem Unternehmen Woodward L’Orange sei – wie mehrere weitere – wegen des Landschaftsschutzgebiets nicht geeignet.

Gespräche laufen

Als bester Standort habe sich, auch nach diversen Abwägungen der Fachbehörden, die Waldsägmühle an der Lauter erwiesen. Dort sei auch von Vorteil, dass bereits ein Gebäude vorhanden sei, erklärte Pfeifer. Zudem sprächen die Anbindung an einen Parkplatz und die Nähe zum Wald für diesen Standort. Die Elterninitiative freue sich, wenn es in diese Richtung gehe, fügte er hinzu.

Der genehmigungsfähigste Standort sei zwar der Platz oberhalb des Spielplatzes im Neubaugebiet Schöferle, so Pfeifer weiter. Doch dort gebe es keinen Gemeindewald, der aber für einen Waldkindergarten vorhanden sein sollte. Wenn der Gemeinderat nichts dagegen habe, werde er nun mit der Waldsägmühle weiterplanen.

Gemeinderätin Patricia Krause erkundigte sich danach, ob sich der Träger des bereits vorhandenen Kindergartens, also der evangelische Kirchenbezirk Freudenstadt, schon geäußert habe. Mit Dekan Werner Trick habe er das Auftaktgespräch geführt, berichtete Pfeifer. Dieser habe sich positiv geäußert. Anfang Dezember werde bei einer Sitzung des Kirchenbezirksausschusses hoffentlich die Grundsatzentscheidung getroffen, ob, wie vom Gemeinderat bevorzugt, eine Trägerschaft für die Kirche in Frage kommt. Zudem führe er selbst nächste Woche ein Personalgespräch mit den Mitarbeiterinnen des Kindergartens, um ein Konzept und ein Angebot zu entwickeln und nochmals die Vorstellungen der Gemeinde zu übermitteln.

In der Forstordnung von 1536 wurde die Sägmühle an der Lauter in Glatten erstmals ausgewiesen, heißt es auf einer Tafel des Schwarzwaldvereins an der Waldsägmühle. Bis zum Jahr 1833 ist über das Schicksal der Mühle nichts bekannt. Die 1836 neu erstellte Anlage bestand aus Sägmühle mit Radstube und Getrieberaum, einem zweistöckigen Wohnhaus mit Scheuer, Stall und Keller sowie Hofraum und Holzlagerplatz. 1909 wurde die Wasserführung umgebaut. 1919 wurden ein neuer Oberkanal und ein neues Zulaufgerinne vom Klotzweiher her angelegt. In den Jahren 1949/1954 wurde anstelle des Wasserrads eine Saugrohrturbine installiert.

1978 übernahm die Gemeinde die Sägmühle, riss baufällige Teile des Gebäudes ab und richtete es als Anschauungsprojekt im Rahmen eines Freizeitgeländes wieder her.