Das hohe Trainingsvolumen lässt Bundeskaderathlet Riccardo Schmitt unbeeindruckt. Foto: WFC Nagold

Gewichtheben: Siegesserie hält auch gegen SV Fellbach an. Riccardo Schmitt stellt drei neue Bestleistungen auf.

WFC Nagold – SV Fellbach 3:0 (408,0:314,2). Nach dem 3:0-Sieg gegen den SV Fellbach haben es die Gewichtheber des WFC Nagold selber in der Hand, sich am letzten Wettkampftag mit dem Meistertitel der Landesliga zu dekorieren. Sie sind jetzt sogar in der Favoritenrolle.

Die Trainer Ralf Schumacher (WFC Nagold) und Laslo Szabo (SV Fellbach) zogen alle Register und boten ihre besten Mannschaftsaufstellungen auf. Aufwind hatten die Fellbacher dadurch, dass sie den vorherigen Wettkampf gegen Tabellenführer Laufenburg mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Zur Erinnerung: Am ersten Wettkampftag unterlagen die Nagolder gegen Laufenburg mit 0:3. Dennoch: Derzeit sind nahezu alle Nagolder in bestechender Form, was sich darin zeigte, dass der Heimkampf gegen Fellbach mit einem Saisonrekord von 408 Punkten gewonnen wurde.

Publikum noch dichter dran

Beide Mannschaften hatten mit den beengten Verhältnissen zu kämpfen, da aufgrund einer Konkurrenzveranstaltung auf die Trainingshalle ausgewichen werden musste. Das Publikum auf den vollbesetzten Stuhlreihen war dadurch direkt in das Wettkampfgeschehen eingebunden. Hervorzuheben war die Leistung von Nicklas Kartzer, der 65 Punkte (224 Kilo im Zweikampf) für den SV Fellbach holte.

Lukianov holt meiste Punkte

Mit dem Pokal des punktebesten Hebers wurde der Nagolder Paul Lukianov ausgezeichnet: Reißen mit 137 Kilo und Stoßen mit 173 Kilo lesen sich für einen Gewichtheber wie die Speisekarte eines Vier-Gänge-Menues in einem Nobelrestaurant.

Die Lokalmatadoren Maks Folusz, Paul Kirchmaier, Riccardo Schmitt und Madita Kopp müssen gerade den Spagat zwischen einem hohen Trainingsvolumen für die anstehenden Einzelwettkämpfe und der laufenden Saison mit der Mannschaft bewältigen. Lediglich der Bundeskaderathlet Riccardo Schmitt scheint davon unbeeindruckt. Mit 88 Kilo im Reißen und 110 Kilo im Stoßen stellte der Modellathlet gleich drei neue Bestleistungen auf.

Madita Kopp durfte sich zwar über den Pokal der besten Heberin des Abends freuen, war allerdings in ihrem letzten Hebeversuch im Stoßen bei 72 Kilo deutlich über ihrer derzeitigen Leistungsgrenzen. Übrig blieben daher 58 Kilo im Reißen und 68 Kilo im Stoßen. Gleich erging es dem hochmotivierten Maks Folusz, der jeweils die Endgewichte von 93 Kilo im Reißen und 120 Kilo im Stoßen wegwarf. 90 Kilo im Reißen und 116 Kilo im Stoßen bringen den Musterschüler zumindest in der deutschen Jugendjahresbestenliste weiter nach vorne.

Anastasia Lucianova wiederholte ihre Leistung aus dem vorherigen Wettkampf und brachte mit einer Zweikampfleistung von 79 Kilo solide 42 Punkte ins Mannschaftsergebnis.

Der Special-Olympics-Athlet Luca Thimm präsentierte sich ebenfalls in einer guten Form. Die erlernten Bewegungsabläufe im Gewichtheben scheinen nun verinnerlicht zu sein. 28 Kilo im Reißen und 35 Kilo im Stoßen wurden durch das Publikum mit der Wahl zum "Weightlifter of the day" belohnt.

Paul Kirchmaier hatte sich am Wettkampftag im Sto´en mehr vorgenommen. Übrig blieb lediglich der bewältigte Anfangsversuch mit 105 Kilo, trotz der Anfeuerung des Publikums. Mit einem Zweikampfergebnis von 187 Kilo holte er aber dennoch 31 Punkte.

Große Brisanz am 16. März

Infolge der Siegesserie herrscht derzeit große Euphorie beim WFC Nagold. Zu verdanken haben die Nagolder diesen Umstand der Tatsache, dass der SSV Oberböbingen den Tabellenführer SV Laufenburg mit 2:1 bezwang. Die Laufenburger stehen nun vor der Problematik, bereits alle Rundenkämpfe bestritten haben und somit nicht mehr aktiv ins Geschehen eingreifen können. Dies hat zur Folge, dass die Laufenburger die Tabellenführung am letzten Wettkampftag verlieren werden. Die Brisanz liegt gerade darin, dass die beiden Verfolger aus Nagold und Öberböbingen am letzten Wettkampftag (16. März) im Ostalbkreis unmittelbar gegeneinander antreten, um den Meister zu ermitteln.