So könnte die neue Rettungswache aussehen. Foto: Visualisierung Kreisverband DRK/Architekturbüro Friedrich Großmann

Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) plant ein weiteres Domizil. Im interkommunalen Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz soll eine neue Rettungswache entstehen.

Calw - Sieben Rettungswachen des DRK gibt es im Landkreis Calw aktuell – im Stammheimer Feld in Calw, in Bad Herrenalb, Nagold, Bad Wildbad, Altensteig, Schömberg und eine kleine am Zentrum für Psychiatrie in Hirsau.

In nicht allzu ferner Zukunft könnten es acht werden. Der DRK-Kreisverband möchte im interkommunalen Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz bauen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu dem Vorhaben.

Warum möchte der Kreisverband eine weitere Rettungswache errichten?

Kurz gesagt: Weil es aus dessen Sicht notwendig ist. "Durch ständig steigende Einsatzzahlen werden auch zusätzliche Rettungsmittel notwendig", ist in einer Präsentation, die in der jüngsten Sitzung des Zweckverbands "Interkommunales Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz" vorgestellt wurde, zu lesen. Unter anderem die Sperrung des Adlerecks 2019 und überhaupt der immer dichter werdende Verkehr in der Calwer Innenstadt habe gezeigt, dass eine zusätzliche Rettungswache für eine optimalere Versorgung der westlichen Calwer Ortsteile notwendig geworden ist, erläutern Kreisgeschäftsführer Thomas Seeger und Präsident Walter Beuerle auf Anfrage unserer Zeitung. "Diese neue Wache führt zu einer besseren Versorgung der Calwer Ortsteile Wimberg bis Altburg, aber auch von Oberreichenbach und Bad Teinach-Zavelstein (jeweils mit Teilorten)."

Was plant der Kreisverband?

Errichtet werden soll den Plänen zufolge in drei Bauabschnitten eine Rettungswache mit Platz für mindestens 13 Einsatzfahrzeugen, Zentrallager, Werkstatt, Fortbildungsräumen – beispielsweise für Erste-Hilfe-Kurse – und Büros auf knapp 2000 Quadratmetern. "Daneben denken wir an Räumlichkeiten für die ehrenamtliche Aktivitäten des Kreisverbandes, sei es für den Bevölkerungsschutz, den die in den Ortsvereinen organisierten Bereitschaften stellen, für die Wohlfahrt- und Sozialarbeit und das Jugendrotkreuz", zählen der Geschäftsführer und der Präsident auf.

Das gesamte Grundstück, auf dem auch ein großer Parkplatz entstehen soll, ist rund 5370 Quadratmeter groß.

Das interkommunale Gewerbegebiet Würzbacher Kreuz liege ideal für den Rettungsdienst, heißt es in der Präsentation. Es habe eine "günstige Lage als Ausgangspunkt für den gesamten Landkreis" – auch verkehrstechnisch gesehen. Zudem biete der Bauplatz noch "Erweiterungsoptionen für weitere Aktivitäten, die momentan noch im Entwurfs- oder Projektstatus sind".

Wie sieht der Zeitplan des DRK-Kreisverbands für das Projekt aus?

Zunächst steht im Oktober eine erneute Präsentation vor dem Zweckverband Würzbacher Kreuz an, so Seeger und Beuerle in einer gemeinsamen E-Mail. Dort soll das Konzept detaillierter vorgestellt werden.

Ist der Bauplatz gekauft, soll ein Fahrzeug zeitnah dorthin verlegt werden. "Allerdings ist nach Erwerb des Bauplatzes das Baugesuch zu erstellen, die Baugenehmigung zu beantragen und auf deren Basis ein Förderantrag zu stellen", wirft Seeger ein. "Die Umsetzung des Neubaus kann daher aus meiner Sicht frühestens im Herbst 2023 beginnen." Die Bauzeit wird voraussichtlich rund ein Jahr betragen.

"Da wir im Sinne des erkannten Bedarfs grundsätzlich so lange nicht warten wollen, wäre das DRK froh, wenn wir für den Übergangszeitraum im Calwer Westen (Wimberg, Oberriedt, Altburg, Würzbacher Kreuz) Räumlichkeiten für die Unterbringung der Besatzung nebst Stellplatz für den Rettungswagen anmieten könnten", sind sich die beiden einig. Wer Räumlichkeiten zur Verfügung hat, dürfe sich unter der Rufnummer 07051/7 00 92 40 bei Seeger melden.

Was sind die nächsten Schritte?

Das Wichtigste: Der Kreisverband muss zunächst den Bauplatz kaufen. Und gleichzeitig planen, "welche sonstige DRK-Aktivitäten dort angesiedelt werden können". Als Beispiele nennt er das Zentrallager und das zentrale Fuhrparkmanagement für den Rettungsdienst sowie die Ansiedlung von mobilen sozialen Diensten, wie Essen auf Rädern oder Seminarräume.

Die Kosten nur für die neue Rettungswache schätzt Seeger auf knapp eine Million Euro. "Dieser Betrag erhöht sich je nach weiteren Nutzungsmöglichkeiten des Geländes."