Der Hinweis auf die Kameraüberwachung hätte den Tätern zu denken geben müssen. Sie werden mittels eines Plakats aufgefordert, sich zu melden und den Schaden zu ersetzen. Foto: Hauser

Gleich zweimal glaubte Ulrike Netzer, ihren Augen nicht trauen zu können: Zum einen, als sie die Spuren sah, nachdem ihr Eisautomat mit unglaublicher Gewalt traktiert worden war. Zum anderen, weil die Aktion mehrerer Jugendlicher auf einem Film zu sehen sind.

Schömberg - Fassungslosigkeit ist bei der Pächterin der beiden Kioske und des Bootsverleihs am Schömberger Stausee auch noch am Sonntag zu spüren, wenn sie den Vorfall schildert. So hätten drei Jugendliche in der Nacht von Freitag auf Samstag zunächst mit einer Art Kung-Fu-Tritten versucht, das Panzerglas des Eisautomaten zum Bersten zu bringen. Ohne Erfolg.

Sie gaben aber nicht auf und nahmen zu zweit den Prospektständer, drehten ihn um und hämmerten mit den Eisenfüßen mehrmals gegen das Glas, aber wiederum ohne Erfolg. Derweil hatte einer der Täter versucht, durch das Wegdrehen der Kamera zu verhindern, dass das Geschehen aufgezeichnet wird – ebenfalls ohne Erfolg.

Jugendliche haben Chance sich zu stellen

Ulrike Netzer will an diesem Montag zum Schömberger Polizeiposten, um die Aufnahmen zu präsentieren und Anzeige zu erstatten. Die Balinger Polizei hatte ihr diesen Rat gegeben, als die Pächterin dort den Vorfall meldeten, diese aber aus Arbeitsüberlastung selbst nicht aktiv werden konnten.

Den Gang zum Polizeiposten Schömberg will sich Ulrike Netzer aber noch einmal überlegen, wenn sich die jungen Übeltäter bei ihr melden und sich bereit erklären, den Schaden zu übernehmen. Denn es seien außen zwar kaum Spuren der Aktion zu sehen, aber im Innern sei alles durcheinander geraten. Provisorisch sei zwar einiges gerichtet worden, doch das sei keine Dauerlösung.

Die Schömberger Geschäftsfrau ist sich sicher, dass für die Jugendliche alle Mühen vergeblich gewesen wäre. Denn auch wenn sie das Panzerglas hätten zerstören können, wären sie vor einer neuen Hürde gestanden: Die Kasse sei nämlich noch einmal gesondert gesichert.