Ein Covid-Patient wird auf der Intensivstation des Balinger Krankenhauses behandelt. Foto: Maier

Das Zollernalb-Klinikum hat auch im vergangenen Jahr wieder ein Defizit eingefahren. Der Verlust ist allerdings geringer als in den beiden Vorjahren.

Zollernalbkreis - Trotz der anhaltenden Corona-Lage fällt der Verlust für 2021 aus dem Geschäftsbetrieb des Zollernalb-Klinikums niedriger aus als in den Jahren zuvor. Das geht aus dem Bericht hervor, den die Klinik-Geschäftsführung am Montag, 4. Juli, dem Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags vorlegt (Beginn 19.30 Uhr, Landratsamt).

Nach 7,5 Millionen Miesen 2019 und 8,5 Millionen Euro Verlust 2020 beläuft sich das Defizit 2021 laut Bericht auf rund 6,9 Millionen Euro.

Tests und Sicherheitsdiensts

Die in der ersten Phase der Covid-19-Pandemie gegründete Task Force hat auch im Jahr 2021 maßgebliche Entscheidungen getroffen, nicht zuletzt zur Beibehaltung der Test-Strategie sowie Fortsetzung des kontrollierten Zugangs durch einen Sicherheitsdienst. Von insgesamt 3,4 Millionen Euro Ausgleichszahlungen und Versorgungsaufschlägen kann das Klinikum aufgrund der Leistungssteigerung von 2020 auf 2021 nur rund 1,2 Millionen behalten. Eine Leistungssteigerung aufgrund der Auswirkungen der Pandemie ist daher fraglich.

Forderungen noch offen

Im Jahresabschluss ist eine Forderung in Höhe von 2,9 Millionen Euro gegenüber den Krankenkassen enthalten, die vor der Schiedsstelle für 2020 noch infrage gestellt wurde. Hinzu kommt eine Forderung von knapp 2,4 Millionen Euro Corona-Mehrkosten. Das Klinikum hat davon bislang nur etwa ein Drittel erstattet bekommen.

Mehr Fälle als im Vorjahr registriert

Finanzielle Einschränkungen bis zwölf Prozent werden durch den Rückgang der stationären Fallzahlen erwartet. "Die ›Ambulantisierung‹ gilt es anzupassen, um Ressourcen für schwere Erkrankungen zu gewinnen", heißt es. Im Rahmen der Qualitätsoffensive wurde die Fortschreibung des Krankenhausplans um eine Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin beantragt. Der Landeskrankenhausausschuss ist diesem Antrag gefolgt; das Zollernalb-Klinikum wird nun mit 468 Betten im Krankenhausplan geführt. Gegenüber 2020 sind im vergangenen Jahr 284 Fälle mehr behandelt worden.

Auslastung höher

Die von der Geschäftsführung eingeleiteten Maßnahmen zur Reduzierung der Kosten werden, heißt es, kontinuierlich fortgesetzt. Die Auslastung betrug 2021 nach der Belegungsstatistik, die sich auf die 468 Planbetten bezieht, 70 Prozent (Vorjahr: 68 Prozent). Die qualifizierte Versorgung der stationären Patienten war, wie es im Bericht der Geschäftsführung heißt, auch in den Hochphasen der Pandemie gesichert.