Ministerin Petra Olschowski zeichnete Margarete Kollmar mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg aus. Foto: Florian Achberger

Margarete Kollmar, die sich seit Jahren im Margarete Kollmar vom Gesprächskreis Ehemalige Synagoge Haigerloch engagiert, wurde mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Ministerin Petra Olschowski hat am Freitag im Rahmen der Heimattage in Biberach neun Bürgerinnen und Bürger mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ausgezeichnet. Eine von ihnen ist Margarete Kollmar, die seit 25 Jahren im Gesprächskreis Ehemalige Synagoge Haigerloch aktiv ist und auf verschiedenen Gebieten wertvolle Beiträge in der ehrenamtlichen Gedenkstättenarbeit leistet.

Im Rahmen ihres Studiums der empirischen Kulturwissenschaft in Tübingen kam sie für ein Forschungsprojekt nach Haigerloch. Von 1998 bis 2000 arbeitete sie an dem Projekt „Erinnerung an die Juden in Haigerloch“ – und fand im Gesprächskreis ihre Berufung.

Betont, dass es nicht nur ihr alleiniger Verdienst ist

Kollmar hat während ihres langjährigen Engagements unzählige Führungen durch das ehemalige jüdische Wohnviertel Haag geleitet und dabei vielen Menschen aus verschiedenen Altersstufen das Thema jüdische Geschichte in Haigerloch nähergebracht.

Im Zusammenhang mit ihrer ehrenamtlichen Gedenkstättenarbeit hat Margarete Kollmar regelmäßig Beiträge zu unterschiedlichen Themen in verschiedenen Publikationsorganen veröffentlicht. Die Betreuung der Dauerausstellung in der ehemaligen Synagoge gehört ebenso zu den Aufgaben, welche die Tübingerin regelmäßig übernimmt. Außerdem führt sie seit langem für den Schwäbischen Albverein Exkursionen in der Region Haigerloch durch.

Frauengeschichtlichen Stadtrundgänge

Margarete Kollmar ist zudem seit 1994 Mitglied bei BAF, dem Bildungszentrum und Archiv zur Frauengeschichte Baden-Württembergs, mit Sitz in Tübingen. Dort konzipierte und erforschte sie seit 1995 gemeinsam mit Beate Dörr die frauengeschichtlichen Stadtrundgänge für Tübingen. In den vergangenen 20 Jahren erarbeitete sie dafür mehrere Themen in verschiedenen Rundgängen und führte diese auch regelmäßig durch.

„Ich möchte die Geschichte so vermitteln, dass die Leute Lust bekommen, mit neuen Augen, oder mit wachen Augen sich mit ihrer eigenen Umgebung zu beschäftigen“, sagt die Tübingerin in einem Vorstellungsvideo, das im Rahmen der Preisverleihung entstanden ist. Wichtig ist der Trägerin der Heimatmedaille, dass die Errungenschaften in der Gedenkstättenarbeit nicht ihr alleiniges Verdienst ist. „Das ist nur möglich, wenn viele Menschen zusammenarbeiten. Da möchte ich gerne meinen Teil dazu beitragen, aber ich bin nicht die Spitze dieses Vereins“, betont Kollmar. „Ich bin eine von vielen.“

Verdienste für um die Heimat

Mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg werden laut Mitteilung des Landes Personen ausgezeichnet, die sich um die Heimat besonders verdient gemacht haben. Die Verdienste können sowohl in organisierten als auch in nicht organisierten Formen ehrenamtlicher Tätigkeit beziehungsweise bürgerschaftlichen Engagements erbracht worden sein. Das Engagement der Geehrten reiche von der Orts- und Regionalgeschichtsforschung über die Landeskultur, die Brauchtumspflege, die Mundart und die Archäologie bis hin zur Integrationsarbeit.

Engagement auf vielfältige Weise für die Heimat

Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sagte bei der Preisverleihung: „Mit ihrem außerordentlichen ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagement stärken die Trägerinnen und Träger der Heimatmedaille ein Gemeinschaftsgefühl, das Zugehörigkeit vermittelt: Sie schaffen Heimat, indem sie zum Beispiel Museen eröffnen oder betreuen und damit Kulturgeschichte zugänglich machen, indem sie Sprache, Dialekt, Musik, Tradition und Brauchtum pflegen und als aktive Kulturpraxis sichtbar machen. Sie erforschen die Heimatgeschichte und bewahren Erinnerungen. Manchmal schaffen sie Heimat, indem sie sich um Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern. Kurz: Sie engagieren sich auf vielseitige Weise für den Ort, in dem sie leben.“