Manfred Lucha kritisiert Karl Lauterbach. Foto: dpa/Jörg Carstensen

Der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hält nichts von dem Vorschlag seines Berliner Kollegen Karl Lauterbach (SPD), die Homöopathie als Kassenleistung zu streichen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Kassen streichen. Kritik daran kommt aus Baden-Württemberg. Landesgesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) sagte unserer Zeitung: „Die Debatte braucht es gerade wirklich nicht. Viele Menschen vertrauen der Homöopathie, weil sie offensichtlich gute Erfahrungen damit machen. „Die Kosten der Kassen für diese Leistungen seien marginal, „höchstens 10 Millionen Euro würden dadurch eingespart bei einer vom GKV-Spitzenverband prognostizierten Finanzierungslücke für 2024 mit 3,2 Milliarden Euro“.

 

Insofern empfinde er das als „eine scheinheilige Evidenz- versus Kostendebatte, die nicht angemessen ist“, so der Grünen-Politiker. Er warne davor, in dieser Situation diesen Konflikt aufzumachen. „Wir stehen im Gesundheitsbereich zurzeit vor ganz anderen Herausforderungen, die mit erheblichem finanziellem Aufwand verbunden sind“, sagte Lucha. Der Bundesminister sei gut beraten, „diesen einseitigen Vorschlag nicht weiter zu verfolgen, sondern stattdessen dafür zu sorgen, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarten 10 Milliarden Euro-Leistungen für Bürgerversicherte endlich im Haushalt abgebildet werden. Das hilft den Kassen- nicht die Nebelkerzen zulasten der Homöopathie“.