Unter dem Motto „Flower Power“ unterhielte die katholische Frauengemeinschaft bei der Frauenfasent in Grafenhausen. Thematisiert wurde unter anderem die Geschichte der Gemeinde Kappel-Grafenhausen. Foto: Frauengemeinschaft Grafenhausen

Mit Geschichten von Rollschuhen und Neonleggins begeisterte die katholische Frauengemeinschaft Grafenhausen das Publikum der Frauenfasnet. Aber auch das 50-Jährige der Fusion mit Kappel wurde thematisiert, wofür sie in bekannte Rollen schlüpften.

„Durch die letzten fünf Jahrzehnten mit ,Flower Power‘“ – unter diesem Motto veranstaltete die katholische Frauengemeinschaft Grafenhausen die Frauenfasent. Vier Stunden lang wurde gelacht, getrascht und geschunkelt, heißt es in einer Mitteilung.

Den Beginn machte Elisabeth Schrempp, die sich in ihrem Vortrag an „die gute alte Zeit“ erinnerte. Konkret an die 1980er-Jahre und die sogenannten Disko-Roller, mit denen sie damals unterwegs gewesen war. Vom „Flower-Power“-Trio erfuhr man auf amüsante Art, was im Jahr 2023 passierte. Wie beispielsweise ein Fehlgriff beim Backen dazu führte, dass die Plätzchen ungenießbar waren, weil sie nicht nach Zimt, sondern nach Hähnchengewürz schmeckten.

Wenn man den Traummann einfach im Internet bestellen kann

Unterhaltung der anderen Art boten die „Oldies“ der Ballettgruppe Grafenhausen mit dem gelungenen Tanz auf Pinks „Never gonna not dance again“. Getrüd und Elfried erinnerten sich bei ihrem Treffen an viele Begebenheiten aus den vergangen 50 Jahren und weckten bei den Besucherinnen Erinnerungen an autofreie Sonntage in den 70ern, Toast Hawaii und Faber Sekt in den 80ern, Neonleggins in den 90ern und das Millennium. Sie stellten fest, dass man heutzutage mit dem Handy mehr als telefonieren kann, Kreuzfahrten beim Discounter bucht, in „schlauen Häusern“ wohnt und man in bald vielleicht den Traummann im Internet bestellen kann.

Eben diese Idee griffen die „Schrägen Sieben“ bei ihren Liedvorträgen auf und überlegten, welche Eigenschaften der Traummann bei einer solchen Bestellung haben müsste. Ebenso sangen sie über die Lieblingsbeschäftigung der Männer „das Grillen“ und den Tagesablauf einer viel beschäftigten Frau.

Viele Lacher erntete auch der nächste Sketch der „Schrägen Sieben“. Dieser führt die Besucher in einen alltäglichen Moment: Das Warten an der Supermarktkasse. So rufe irgendjemand immer „Kasse bitte“ und nerve damit gewaltig. In der lustigen Aufführung konnten sich einige wiedererkennen. Und die Moral von der Geschichte: „ drängelt in der Kassen-Schlange nicht.“

Die Fusion der Gemeinden Kappel und Grafenhausen wurde nachgestellt

Und eines durfte im Jubiläumsjahr der Gemeinde Kappel-Grafenhausen nicht fehlen: Die Feier der Goldenen Hochzeit (siehe Info). Obwohl man beim Zusammenschluss der Gemeinden Kappel und Grafenhausen 1974 nicht von eine Liebesheirat sprechen könne, seien beide im Laufe der Jahre zusammengewachsen und das Jubelpaar wurde mit drei Vorstellungen gefeiert, heißt es weiter. Alle 17 mitwirkenden Frauen gratulierten in Gestalt von Persönlichkeiten aus der nähren und weiteren Umgebung zum Jubelfest. Die illustre Runde bestand aus Doppelgängern von Roland Mack mit seinem Europa-Park-Ballett, Martin Herrenknecht, dem amtierenden und dem künftigen Bürgermeister, sowie Winfried Kretschmann. Unterhaltsam wurde das Jubelfest auf die Bühne gebracht und die örtliche Bäckerei überbrachte Grüße mit einer Brezel „so groß wie ä Schieredoor“, heißt es in der Mitteilung der Frauengemeinschaft abschließend.

Info – So fing alles an

In diesem Jahr feiert die Gemeinde Kappel-Grafenhausen ihr 50-jähriges Bestehen. Denn vor 1974 – das Jahr, in dem die beiden Orte fusionierten – waren sie noch zwei verschiedene Gemeinden. Der ehemalige Kappler Gemeinderat erinnerte sich beim diesjährigen Neujahresempfang, der im Zeichen des Bestehens gefeiert wurde: „Es ist wie in einer jungen Ehe, wo man sich aneinander reiben muss.“ In seinen Augen sei zusammengekommen, was zusammengehört: „Seit dem Mittelalter haben sich Kappel und Grafenhausen nicht gestritten.“