Nur noch zwei Jahre will Gerhard Frommer als Tennisclub-Geschäftsführer Chefmanager für das Ladies Open sein. Ob es eine Nachfolge gibt, ist derzeit ungewiss. Foto: www.foto-kara.de info@foto-kara.de/Beytullah Kara

Dunkle Wolken stehen mittelfristig über dem Weltranglistenturnier »Ladies Open« in Hechingen.

Nur noch zwei Jahre will Tennisclub-Geschäftsführer Gerhard Frommer dieses Spitzenturnier managen. Und da er zweifellos die maßgeblich treibende Kraft hinter dieser Spitzenveranstaltung ist, könnte das auch das Ende der Ladies Open bedeuten.

In diesem Jahr und auch im nächsten ist das Turnier aber noch gesichert. 2024 kann dann das 25-jährige Bestehen des Turniers gefeiert werden. Aber danach, so hat die Firma boso angekündigt, wolle man nicht mehr Großsponsor sein.

Es braucht leistungsfähige Sponsoren

Und Geld spielt für dieses Tennisturnier durchaus eine bedeutende Rolle. Das Budget für das diesjährige Turnier, das vom 31. Juli bis 6. August stattfinden wird, liegt bei 120 000 Euro. Allein das Preisgeld macht davon insgesamt 60 000 US-Dollar aus. Über Eintrittskarten lasse sich so ein Betrag nicht erwirtschaften, das gehe nur über leistungsfähige Sponsoren. Im Gegenzug geben sich dann namhafte Spielerinnen des internationalen Tennis in Hechingen ein Stelldichein auf den Plätzen.

Der Siegerin winkt ein Auto

Vor allem im nächsten Jahr, also zum 25-jährigen Bestehen, will Frommer das Turnier noch einmal deutlich aufwerten und einige Spielerinnen nach Hechingen holen, die unter den Top-100 der Weltrangliste sind. Ein Auto als Preis für die Siegerin könnte hier Motivationshilfe sein, aber auch ein Unterhaltungs-Rahmenprogramm, das dem Turnier eine gesellschaftliche Note verschafft.

Wie es dann aber 2025 mit dem Turnier weitergeht, ist offen. Sicher scheint, dass Gerhard Frommer als Turnierchef nicht mehr zur Verfügung steht. 25 Jahre lang hat er dann ein unglaubliches Engagement und sehr viel Zeit in dieses Turnier gesteckt. „Das muss reichen“, meint er.

Auch Hauptsponsor boso will Engagement beenden

Zudem will dann die Firma boso, die im Gegenzug für ihre großzügige Sponsorentätigkeit in den Namen des Turniers mit aufgenommen wurde, dann ebenfalls ihr Engagement beenden. Zahlreiche andere Firmen würden zwar weitermachen, die bereits als große und kleinere Sponsoren dieses für die Region außergewöhnliche Sportevent unterstützt haben, aber es klafft eine beträchtliche finanzielle Lücke.

Gibt es noch eine Chance, dass das Turnier weiterbesteht? Das hängt wohl davon ab, ob sich ein Nachfolger für Gerhard Frommer findet, der ebenfalls bereit ist, so viel Arbeit und Herzblut in diese Veranstaltung zu investieren. Und dass sich so jemand findet, da ist Frommer skeptisch.

Auch ehrenamtliche Helfer sind unverzichtbar

Nötig wäre seiner Ansicht nach dazu eine Einzelperson, die sich vorne hinstellt, »das Gesicht« des Turniers ist, mit weitgehender Prokura Entscheidungen treffen kann und bereit ist, vielerlei Aufgaben zu übernehmen und viel Zeit in diese Aufgabe zu investieren.

Ebenfalls wichtig: Es müssten weiterhin viele ehrenamtliche Helfer aktiv sein, um all die kleinen und größeren Aufgaben zu erledigen, die so ein Turnier mit sich bringt. Frommer selber wäre da gern dabei, aber eben nur als Helfer, nicht als verantwortlicher Organisator.