Volker Renz tritt als Gesamtkommandant ab, bleibt aber der Feuerwehr erhalten. Foto: Archiv Renz

Mit Ablauf des Monats April endet nach 20 Jahren die Amtszeit von Volker Renz als Gesamtkommandant der Feuerwehr Haiterbach. Ganz weg ist er nicht, doch Renz war es wichtig, rechtzeitig einen Übergang einzuläuten, der möglichst lange trägt.

„Ich bin ja nicht weg“, hatte Volker Renz gesagt, als sich offizielle Feierlichkeiten zu seiner Verabschiedung als Gesamtkommandant der Feuerwehr Haiterbach abzeichneten. Bei der Feuerwehr wird der 58-Jährige nämlich weiterhin bleiben. „Da musst Du durch“, habe ihm darauf Bürgermeister Andreas Hölzlberger entgegnet.

Renz mag es nicht, wenn Personen in den Mittelpunkt gerückt werden, wenn es ihm vielmehr um die Sache – in dem Fall eine gut aufgestellte Feuerwehr – geht. Das wird auch beim Gespräch in der Redaktion zu diesem Artikel deutlich.

Auch wenn die Sichtweise von Renz verständlich und sympathisch ist, ist klar: Damit eine Sache wie die Feuerwehr funktioniert, hängt eben auch davon ab, wie Menschen, manchmal auch einzelne, agieren. Und so hat Renz die Feuerwehr in Haiterbach zwei Jahrzehnte geführt und geprägt.

Angefangen hat alles wie bei jedem Feuerwehrmitglied: Mit der Grundausbildung 1982, die er mit Altersgenossen begann. Obwohl, ganz normal waren die Umstände wohl doch nicht. Denn der Vater von Volker Renz war nicht nur – wie in anderen Fällen familiärer Verknüpfungen – schon bei der Feuerwehr. Helmut Renz war der damalige Gesamtkommandant.

Einstieg als Gruppenführer

Den ersten Schritt in Richtung mehr Verantwortung tat Renz, als er der Anfrage folgte, einen Lehrgang zum Gruppenführer zu machen.

Im Jahr 2000 zeichnete sich der weitere Werdegang innerhalb der Wehr ab, als Volker Renz unter dem damaligen Gesamtkommandanten Jürgen Rapp aus Unterschwandorf sich zur Wahl für den Stellvertreterposten stellte.

Drei Jahre später, im Jahr 2003, wurde Renz zum Gesamtkommandaten gewählt. Ein Übergang, den er und Rapp eingeleitet hatten. Und genauso habe er jetzt den günstigen Moment genutzt, einen Generationswechsel einzuleiten, erklärt Renz.

Patrick Brezing wurde jüngst zum neuen Gesamtkommandanten gewählt, Stellvertreter sind Michael Edler und Wolfgang Braun. Für die Stellvertreter – bislang gab es nur einen – musste die Satzung geändert werden.

Für Renz muss so ein Posten wie der des Gesamtkommandanten langfristig angelegt sein. „Zehn Jahre plus x“, sagt er. In einer Periode könne man auch gar nicht alles erfassen.

Nie Abteilungskommandant

Volker Renz war nie Kommandant einer der Abteilungen der Gesamtstadt – und folgte damit einer Tradition, die sich in der Kuckucksstadt bewährt habe. Das lasse erst gar keinen Verdacht aufkommen, dass eine Abteilung aus irgendwelchen anderen Gründen als sachliche Erwägungen „bevorzugt“ werde.

Ein weiterer, wichtiger Erfolgsfaktor sei es, die Mitglieder bei Entscheidungen und Abläufen mitzunehmen und zu beteiligen, sagt Renz.

Ziel sei es immer gewesen, alle Abteilungen personell und technisch einsatzfähig zu halten. Zumal die Vorgaben und Anforderungen in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen seien. „Jede Abteilung muss den Grundschutz in ihrem Ortsteil gewährleisten können.“

Genauso wichtig sei es, den Gemeinderat mitzunehmen, Themen frühzeitig zu platzieren. Da war es schon von Vorteil, dass Renz lange selbst dem Gremium angehörte. „Die Feuerwehr ist ein Dampfer“, verbildlicht Renz, dass etwa Anschaffungen von durchaus teuren Fahrzeugen langfristig platziert werden müssen.

Ausschreibungen selbst bearbeitet

Eine Besonderheit war, dass Renz die Ausschreibungen selbst vorbereitete, die Wehr Projektgruppen bildete. Sowohl fachlich als auch vom Zeitmanagement kam da die planerische Tätigkeit des Architekten beim Landkreis Calw zugute.

Zeit ist auch ein Thema, wenn es auf die Auswirkungen des Amtes Gesamtkommandant auf das Privatleben geht. Und ja, Renz räumt ein, da in der Familie auch schon Vorgehalten bekommen zu haben, dass er manchmal zu oft fehlte.

Froh ist er über den Rückhalt seiner Frau Christine, der – sie ist im Vorstand des TSV – er jetzt im Gegenzug versucht, beim TSV unterstützend unter die Arme zu greifen.