Auch der älteste gedruckte Weihnachtskalender ist zu sehen, den es 1904 als Beilage des Stuttgarter Tagblatts gab. Foto: Museum

Museum Haus Löwenberg in Gengenbach präsentiert ab heute "Vorfreude"

Gengenbach (red/rha). In Gengenbach herrscht große "Vorfreude". So der Titel der neuen Ausstellung im Museum Haus Löwenberg, die ab heute, Samstag, zu sehen ist. Etwa 200 Objekte aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen in Berlin bieten einen Streifzug durch die Geschichte des Adventskalenders in Europa.

Er beginnt mit den "Blättern für den Adventsbaum" und den ersten gedruckten Kalendern des Münchener Verlegers Gerhard Lang, die vor mehr als 100 Jahren erschienen. Der älteste gedruckte Weihnachtskalender ist zu sehen, den es 1904 als Beilage des Stuttgarter Tagblatts gab. Zahlreiche Adventskalender stammen aus Lahr, verlegt bei der St.-Johannis-Druckerei und dem Verlag Ernst Kaufmann.

Als in den 1920er-Jahren Kalender mit Türchen zum Öffnen eingeführt wurden, begannen europäische Nachbarländer mit deren Herstellung. Nach 1945 trugen amerikanische Besatzungssoldaten zur Verbreitung bei. Die Kalenderproduktion orientierte sich zunehmend am internationalen Markt.

So ist die Ausstellung ein Spiegel heiterer Kindheitserlebnisse und zugleich eine Zeitreise durch die vergangenen 100 Jahre. Man erkennt beklemmende Umdeutungen während der Zeit des Nationalsozialismus, wundert sich nicht über das Leitmotiv "Frieden auf Erden" unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, Auch eine Fülle von Kalendern aus der DDR-Produktion sind vertreten. Aus dem Jahr 1989 stammt ein "Abreiß-Advent", bei dem die Berliner Mauer in 24 Tagen "abgerissen" werden konnte.

Ein Wiedersehen bieten Adventskalender, die von Künstlern wie Rotraut Susanne Berner, Tomi Ungerer und der Pippi Langstrumpf-Illustratorin Katrin Engelking gestaltet sind, die in den vergangenen 20 Jahren bereits Auftritte beim Gengenbacher Adventskalender hatten.

Zur "Vorfreude" kommt noch eine Rückschau auf 20 Jahre Gengenbacher Adventskalender. Eine Reihe von Künstlern von internationalem Rang, unter anderem Otmar Alt, Tomi Ungerer, Marc Chagall, Quint Buchholz, Franz Joseph und Jan Peter Tripp sowie Paul Maar gestalteten ihn, aber auch Jugendliche setzten Zeichen.

Geöffnet ist bis 23. Dezember montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 20 Uhr sowie vom 26. Dezember bis 14. Januar dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Freiertagen von 13 bis 18 Uhr.