Steigende Energiekosten beschäftigen auch den Junginger Gemeinderat. Die Kosten sollen ab Januar leicht ansteigen. Was auf die Junginger zukommt.

Jungingen - Aufgrund der ansteigenden Energiekosten fasste der Junginger Gemeinderat am Donnerstagabend den Beschluss, die Wasser- und Abwassergebühren im kommenden Jahr zu erhöhen. Demnach wird die monatliche Grundgebühr aller Zählergrößen ab dem 1. Januar 2023 um jeweils zwei Euro angehoben. Die Verbrauchsgebühren pro Kubikmeter werden von 2,85 Euro auf 3,10 Euro erhöht, was einer Preissteigerung von 25 Cent pro Kubikmeter entspricht.

Beispielrechnungen

Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 150 Kubikmetern bedeutet das auf das ganze Jahr gerechnet Mehrkosten von 61,50 Euro im Vergleich zum Vorjahr (2021).

Ähnlich sieht es beim Abwasser aus: Die Grundgebühr wird um jeweils zwei Euro erhöht, die Schmutzwassergebühr steigt von 3,40 Euro auf 3,50 Euro. Ein Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 150 Kubikmetern zahlt demnach 39 Euro mehr im Jahr. Deshalb entstehen insgesamt monatliche Mehrkosten von 8,38 Euro. Auf das ganze Jahr gerechnet steigen die Wasserkosten eines Haushalts mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von etwa 150 Kubikmetern in der Summe um 100,50 Euro an.

Aussicht auf Senkung im nächsten Jahr

Bürgermeister Oliver Simmendinger stellte aber in Aussicht, dass man im nächsten Jahr gegebenenfalls auf die Preisentwicklung im kommenden Jahr reagieren würde, sollten die Preise dann wieder sinken.

Durch die Preiserhöhungen sind die für die Gemeinde entstehenden Kosten noch immer nicht gedeckt, bemerkt Simmendinger. "Uns allen sollte es die Kosten aber Wert sein. Schließlich steht uns an 365 Tagen im Jahr, an sieben Tagen in der Woche und rund um die Uhr sauberes Wasser in Trinkqualität zur Verfügung. Auch dass die Kosten in Jungingen höher sind als in anderen Ortschaften sei zu verschmerzen: "Dass wir in Jungingen einen höheren Preis zahlen, ist nicht neu. Das ist unserer Topografischen Lage im Killertal zu verschulden. Aber dafür haben wir es hier schön." Auch die wenigen Hausanschlüsse auf teilweise lange Wasserleitungen seien dafür verantwortlich.

Diskussion über Pauschale

Wegen der pauschalen Preiserhöhung von jeweils zwei Euro für alle kam es vor den Abstimmungen über die Erhöhung der Wasser- und Abwasserkosten zu Diskussionen. Miriam Diebold (CDU) bemängelte den Vorschlag: "Es ist nicht fair, dass Haushalte mit einem kleineren Stromzähler gleich belastet werden, wie die mit Größeren." Zustimmung erhielt sie von Martin Weinschenk und Claudia Diez (Freie Wähler). Für Haushalte mit geringerem Verbrauch bedeute das 40 Prozent Mehrbelastung, für Großverbraucher nur sieben Prozent. "Das ist mit meinem Gerechtigkeitsempfinden nicht vereinbar", sagte sie ihren Kollegen.

Alexander Pick (CDU) verwies darauf, dass ein höherer Wasser- und Abwasserverbrauch der Gemeinde allerdings auch zu Gute käme, da insbesondere die Kläranlage bei zu geringer Belastung mit Problemen zu kämpfen habe. Außerdem würden die Geringverbraucher schließlich auch von der Wasserqualität und Infrastruktur profitieren, zu der sich selbst nur einen relativ kleinen Teil der Erhaltungskosten beitragen.

Die Vorschläge zur Erhöhung der Wasser- und Abwasserkosten wurden im Anschluss mehrheitlich mit drei Gegenstimmen vom Gemeinderat beschlossen.