Die Elternbeiträge steigen auch für den Kindergarten St. Antonius in Schönwald. Hier arbeiten bisher ausschließlich Fachkräfte. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Vor allem bei den verlängerten Öffnungszeiten spüren Eltern die höheren Beiträge. Warum für die Kindergarten-Leiterin ungelernte Kräfte dennoch keine echte Option sind.

Die Betreuung im Kindergarten in Schönwald wird deutlich teurer: Satte 8,5 Prozent mehr müssen Eltern künftig bezahlen. Vom Deckungsbeitrag von 20 Prozent durch diese Beiträge ist die Gemeinde dennoch weit entfernt.

Wie die Mehrzahl der Kommunen im Land folgt auch die Gemeindeverwaltung Schönwalds den Empfehlungen von Städte- und Gemeindetag und der Kirchenleitungen, wenn es um die Anpassung der Elternbeiträge geht. Aufgrund der anhaltenden Inflation und Kostensteigerungen aus allen Richtungen, auch durch deutliche Steigerung der Personalkosten, regen diese Institutionen für das Kindergartenjahr 2023/2024 eine Erhöhung von 8,5 Prozent an.

Verlängerte Öffnungszeiten deutlich teurer

Bei den „verlängerten Öffnungszeiten“, die in Schönwald nochmals um eine Viertelstunde verlängert sind, steigt der Beitrag für den Ein-Kind-Haushalt von 174 auf 189 Euro steigt. Bei vier Kindern in der Familie sind es noch 35 (Vorjahr 32 Euro). Deutlich spürbar wird es für den Bereich der Kinder von null bis einem Jahr: Da steigt der Beitrag von 512 auf 555,50 Euro für den Ein-Kind-Haushalt, bei vier Kindern steigt der Betrag von 103 auf 112 Euro.

Die Inflation schlage voll durch, stellte Johannes Göppert (FLS) fest. Obwohl die Erhöhung sich enorm anhöre, verdiene die Gemeinde daran nichts. Im Gegenteil – die Gemeinde lege allein 2022 rund 487 000 Euro drauf.

Ungelernte Kräfte höchstens eine Notlösung

Clemens Herrmann (CDU) interessierte sich genau dafür: Es gebe ja nun die Möglichkeit, die Gruppenstärke zu erhöhen und zugleich, auch ungelernte Hilfskräfte einzustellen. Leiterin Gabi Hirt hatte dazu ihre eigenen Gedanken: Es sei vielleicht eine Notlösung, allerdings sehe sie in diesem Fall bildungsmäßig einen Rückwärtsgang zurück zu einer reinen Betreuung. Derzeit sei einfach enorm viel Bewegung in der Bildungspolitik zu sehen, bemängelte sie Fehleinschätzungen früherer Jahrzehnte.

Die Tarifabschlüsse zeigten hier eine Wende im vormals eher schlecht bezahlten Beruf an. Schweren Herzens werde er den vorgelegten Zahlen zustimmen, sagte Hans-Peter Schwer (SPD). Um die aktuelle Belegung und die Planung für die Zukunft machte sich Dirk Fehrenbach (FLS) Gedanken. Derzeit und für das kommende Kindergartenjahr seien praktisch alle Plätze belegt, es gebe aber keine Warteliste. Auch für das übernächste Kindergartenjahr sehe es gut aus. Ausscheidende Kinder machten Plätze frei für die Nachrücker.

Der Waldkindergarten ist voll belegt

Markus Fehrenbach (CDU) wollte wissen, wie die Option Waldkindergarten ankomme. Die sei voll, aus dem „grenznahen“ Umland seien drei Kinder dabei. „Wir haben speziell zur Waldgruppe viele Anfragen“, betonte Hirt.

Zum Thema Bedarfsumfrage sagte die Kita-Leiterin, dass derzeit alles im Lot sei, wie aus fast 68 Prozent der verschickten Fragebögen ersichtlich wurde. Eine Ferienbetreuung sei unerlässlich, vor allem in den ersten beiden und den letzten drei Ferienwochen liege die Zahl jenseits der zehn Kinder.