Tobias Schill (rechts) rückt für Wilhelm Kern in den Jettinger Gemeinderat nach. Foto: Geisel

Gremium: 33-jähriger Brandmeister rückt in den Jettinger Gemeinderat nach

Wegen des Rücktritts von Wilhelm Kern ist am Jettinger Ratstisch ein Stuhl in den Reihen der SPD freigeworden. Auf dem hat in der jüngsten Sitzung Tobias Schill Platz genommen.

Wegen des Rücktritts von Wilhelm Kern ist am Jettinger Ratstisch ein Stuhl in den Reihen der SPD freigeworden. Auf dem hat in der jüngsten Sitzung Tobias Schill Platz genommen.

Jettingen. "Ein junger Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht" – so beschrieb Bürgermeister Hans Michael Burkhardt den 33-Jährigen kurz vor seiner offiziellen Verpflichtung. Das Gremium war sich schnell einig: Es liegen keine Hinderungsgründe vor, Tobias Schill wird künftig im Gemeinderat mitarbeiten.

Tobias Schill ist Brandmeister bei der Flughafenfeuerwehr Stuttgart. Für den gebürtigen Nufringer ist es sein erstes kommunalpolitisches Amt. "Ich freue mich über das entgegengebrachte Vertrauen der Mitbürgerinnen und Mitbürger der Gemeinde Jettingen", betont er. Damit gerechnet, noch in den Rat nachzurücken, hatte er nicht. "Jedoch ist es mir eine Ehre, in die Fußstapfen von Wilhelm Kern zu treten."

Zur Wahl angetreten war er, da sein bisheriges Leben "durch ein Miteinander/Füreinander" bestimmt gewesen sei. "1997 wurde ich Mitglied beim Deutschen Roten Kreuz, damals noch im Jugendrotkreuz Herrenberg und später dann in der Bereitschaft des Ortsvereins Herrenberg", erinnert er sich. Nach seiner Lehre zum Maurer entschloss er sich, sein Hobby zum Beruf zu machen. "Nach einigen Zwischenstopps (Rettungswache Leonberg, Rettungswache Sindelfingen) landete ich auf der Rettungswache Herrenberg." Aufgrund des Schichtmodells im Rettungsdienst habe man "eine hohe Tagverfügbarkeit", also engagierte sich Schill in seiner Freizeit zusätzlich beim DRK-Ortsverband Herrenberg, der Feuerwehr Herrenberg und den HvO Jettingen.

"Anderen Mitmenschen in der Not zu helfen, ist für mich selbstverständlich", sagt Tobias Schill. "Da ich nun beruflich nicht mehr in der Nähe tätig bin, wollte ich dennoch vor Ort etwas bewirken und das nicht nur bei der Feuerwehr Jettingen, wenn eine Not besteht". Daher stellte er sich als Gemeinderat zur Wahl, "damit ich mich für die Einwohner der Gemeinde Jettingen einsetzten kann".

Schill möchte "ihre Sorgen, Ideen und Ängste im Gemeinderat vertreten, um gemeinsam eine Lösung zu finden".

"Familien und Kinder, Senioren im Alltag, Wohnraum und Klimawandel sind nur Ausschnitte meiner Interessen", fährt Schill fort. "Es gibt viele Themen. Jetzt heißt es: erstmal ankommen und sich einen Überblick über aktuelle, zukünftige und vergangene Themen verschaffen."

Für seine Tätigkeit im Gremium hat er sich vorgenommen, immer ein offenes Ohr für die Jettinger Einwohner zu haben und sie im Rat zu vertreten. "Man sollte seinen Alltag, egal welcher Altersklasse, gut und ohne Riesen-Aufwand bewerkstelligen können", findet Tobias Schill. "Ich bin der Meinung, Kinder und Beruf, Jugendarbeit, Einkaufen vor Ort, Unterstützung im Alltag, öffentliche Verkehrsmittel und viele andere Themen sind schon gut, können aber immer verbessert werden."