Der Gemeinderat bestand darauf, bei der Sanierung der Lindenstraße das Pflaster auf der Straße vor dem Kindergarten Maria Goretti zu belassen, um den Platzcharakter zu bewahren. Foto: Stefan Heimpel

Der Gemeinderat will das im Winterdienst eingesparte Geld in der Innenstadt investieren. Wo und wie sorgte jedoch für Diskussionen. Sogar eine „Verschandelung der Stadt“ wurde befürchtet.

Zu größeren Diskussionen führte im Furtwanger Gemeinderat das Thema Straßenunterhaltung. Die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen den im Winterdienst eingesparten Betrag in die Straßenunterhaltung in der Innenstadt zu investieren. Als „Verschandelung der Stadt“ wurde gar der Plan kritisiert, teilweise das Pflaster im verkehrsberuhigten Bereich zu entfernen.

Im Winterdienst hat die Stadt rund 250 000 Euro eingespart. Für den Start der nächsten Wintersaison werden 100 000 Euro zurückbehalten. Durchschnittlich verbraucht wurden bisher 50 000 Euro. Damit stehen für Straßensanierungen zusätzliche 150 000 Euro zur Verfügung.

Da in den vergangenen Jahren vorwiegend Straßen in den Außenbereichen mit Fräs-Recycling-Verfahren saniert wurden, entstand die Idee, diesmal etwas in der Innenstadt zu unternehmen. Hier geht es um den Bereich Gerwigstraße, Lindenstraße und teilweise Bahnhofstraße. Ziel sollte es sein, einen Straßenzug zusammenhängend zu sanieren.

Sanierung der Fahrbahnoberfläche

Die Entscheidung fiel schließlich auf die Sanierung der Fahrbahnoberfläche der Lindenstraße. Ein Abfräsen und neuer Auftrag einer Teerschicht könnte die Straße wieder in einen guten Zustand versetzen.

Geplant war auch, den Pflasterbereich in der Lindenstraße für eine einfachere Straßenunterhaltung zu asphaltieren. Rainer Jung als Breitband-Beauftragter machte darauf aufmerksam, dass in der Gerwig Straße, Baumannstraße und Bahnhofstraße möglicherweise weitere Breitbandarbeiten anstehen. Daher sollte man hier noch nicht sanieren.

Thema Breitband im Blick

Streitpunkt war im Wesentlichen die Entfernung des Pflasters in der Lindenstraße. Nach Einschätzung der Verwaltung ist das Pflaster nach den Erfahrungen nicht sinnvoll. Anwohner würden sich beschweren. Außerdem diene es nicht der Verkehrsberuhigung.

Lindenstraße in gutem Zustand?

Norbert Staudt (SPD) meinte, die Lindenstraße sei noch in relativ gutem Zustand, es gebe genügend Straßen der Kategorie fünf, die unbedingt saniert werden müssten. Allerdings würde eine solche Grundsanierung, so Bürgermeister Herdner, wesentlich höhere Mittel verschlingen. In der Lindenstraße dagegen müsste nur die Decke erneuert werden. Diese Überlegungen solle die Verwaltung deutlicher kommunizieren, denn die Bürger würden eine Sanierung der optisch guten Lindenstraße nicht verstehen, wenn an anderer Stelle katastrophale Zustände herrschen, sagte Norbert Staudt.

„Rückbau der Stadtsanierung“ moniert

Dennis Rainer (FWV) machte deutlich, dass bei kaputten Straßen ein Flicken nichts mehr bringe. Kein Verständnis hatte Roland Thurner (UL) für die Entfernung des Pflasters. Dies sei ein Rückbau der Stadtsanierung. Der angestrebte Platz-Charakter bei Kindergarten oder Robert-Gerwig-Platz würde damit beseitigt.

Auch Odin Jäger (FWV) bezeichnete die Entfernung des Pflasters als „Verschandelung der Stadt“. Isolde Grieshaber (UL) hatte kein Verständnis für das „zwanghafte Geld ausgeben“. Diese Ausgabe sollte man sich einfach sparen.

Geteerte Flächen werden saniert

Schließlich einigte man sich darauf, dass nur die geteerten Flächen saniert werden, das Pflaster wird belassen. Zudem werden zur Verkehrsberuhigung Schwellen eingebaut. Dieser Vorschlag wurde bei zwei Enthaltungen und einer Gegenstimme genehmigt.