Der Haiterbacher Stadtwald wirft in diesem Jahr dank Fördergeldern von Bund und Land einen Überschuss ab. Foto: Priestersbach

Der Haiterbacher Stadtwald weist in diesem Jahr zwar schwarze Zahlen auf. Die sind aber vor allem der Förderung durch Bund und Land zu verdanken.

Die Forstverwaltung legte dem Gemeinderat jetzt das voraussichtliche Haushaltsergebnis von 52 100 Euro vor. Darin enthalten sind auf der Einnahmenseite 43 800 Euro aus der Klimaförderung des Bundes und 23 300 Euro vom Land als Mehrbelastungsausgleich.

Ob dieser Bundeszuschuss auch 2024 fließen wird, ist nach den Berliner Haushaltsquerelen noch völlig offen, wie Inge Hormel als forsttechnische Betriebsleiterin der Unteren Forstbehörde mit Blick auf die aktuelle Haushaltssperre mitteilte.

So sei in diesem Frühjahr das klimaangepasste Waldmanagement eingeführt worden, derzeit arbeite man an der Festlegung von Stilllegungsflächen, und bis 2025 ist die Ausweisung von Habitatbäumen vorgesehen. Doch nachdem der Bund die Fördergelder mit Blick auf die Haushaltslage eingefroren hat, stehe das Programm nun auf dem Prüfstand. In Haiterbach sind die Fördergelder für 2023 aber noch angekommen.

Düsteres Bild gezeichnet

Bei dieser Gelegenheit zeichnete die forsttechnische Betriebsleiterin erneut ein düsteres Bild vom Wald, „dem es nach wie vor schlecht geht“. Vor allem die Folgen des Klimawandels mit zunehmender Wärme und Trockenheit beschäftigen den Forst, und Inge Hormel betonte mit Blick auf ein wieder sehr warmes Jahr: „Die Natur leidet unter den Wetterextremen“ – wobei alle Baumarten betroffen seien. Im 700 Hektar umfassenden Haiterbacher Stadtwald sind die Schäden im Vergleich zu anderen Gegenden zwar noch moderater, doch auch hier setzt die Trockenheit nicht nur den Fichten zu, sondern ebenfalls Tannen und Buchen.

Eine gravierende Zunahme registrierte der Forst bei der sogenannten „zufälligen Nutzung“ durch Insekten und Dürre, die 2023 bei 2800 Festmetern lag, während der planmäßige Einschlag auf 700 Festmeter zurückgefahren wurde.

Wie Revierförster Thomas Katz dazu anmerkte, hatte vor allem die Gemengelage aus Rezession, Baukrise sowie Sturm- und Käferschäden zu einem Preisverfall am Holzmarkt gesorgt. Aus diesem Grund habe man in Abstimmung mit der Stadt den Einschlag deutlich reduziert.

7000 Festmeter geplant

Im kommenden Jahr ist planerisch gleichwohl ein Holzeinschlag von 7000 Festmetern vorgesehen, um wieder auf den durchschnittlichen Hiebsatz der zehnjährigen Forsteinrichtung von 5970 Festmeter zu kommen. Zwar ist im Forsthaushalt 2024 unterm Strich ein Ergebnis von 70 000 Euro eingeplant – allerdings unter der Voraussetzung, dass erneut Fördergelder des Bundes in Höhe von 66 000 Euro in den Stadtsäckel fließen.

Die anvisierten Holzerlöse von 331 500 Euro werden auf der Ausgabenseite von den Personalaufwendungen (93 500 Euro) oder den Sach- und Dienstleistungen (220 000 Euro) wieder aufgezehrt.

Einschlag in Frage gestellt

Kein Wunder, dass sich für Mathias Kaupp (UBL) die Frage stellte, ob man den Großteil der 7000 Festmeter nicht stehen lassen solle, wenn der Erlös so niedrig ist. „Da stimme ich nur ungern dem Einschlag zu“, machte Kaupp deutlich.

Auch Johann Pagitz (Freie Wähler) plädierte dafür, aus betriebswirtschaftlichen Gründen nur den Einschlag vorzunehmen, „der waldtechnisch nötig ist“. Wie die Forstvertreter erläuterten, sei schon für die Pflege der Jungbestände ein gewisser Einschlag erforderlich – und Bürgermeister Andreas Hölzlberger versicherte: „Wenn die Holzpreise sich 2024 weiter schlecht entwickeln, werden wir den Einschlag natürlich wieder reduzieren.“