Das selbe große Interesse der Bevölkerung wie an der Zukunftswerkstatt vor zehn Jahren wünschen sich Verwaltung und Gemeinderat auch für den jetzt auf den Weg gebrachten Zukunftsprozess, auch wenn er anders organisiert sein wird als damals. (Archivfoto) Foto: Tröger

Aus der Zukunftswerkstatt 2012 ging in Gechingen als größeres, bis heute lebendiges Projekt der Verein Bürgernetzwerk hervor. Ähnlich einem Tauschring bringt es Menschen zusammen, die Unterstützung und Hilfen unterschiedlichster Art brauchen und solche, die diese leisten können.

Gechingen - Insbesondere Gemeinderat Gerhard Mörk, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins, hat mehrfach auf eine Wiederholung der Zukunftswerkstatt gedrängt. Mit dem in der jüngsten Sitzung ohne weitere Diskussion einstimmig gefassten Beschluss, den Antrag zur Teilnahme am Projekt "Der Ländliche Raum für Zukunft" bei der Gt-service Dienstleistungsgesellschaft mbH zu stellen, ist der erneute Prozess einer Zukunftswerkstatt auf den Weg gebracht.

Die Gt-service Dienstleistungsgesellschaft, eine 100-prozentige Tochter des Gemeindetags Baden-Württemberg, in Zusammenarbeit mit dem Gemeindenetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, wird die Gemeinde dabei konzeptionell und methodisch begleiten.

Anstöße zu umsetzungsorientierten Zukunftsprozess

Ziel des Projekts ist es, Anstöße zu einem ganzheitlichen umsetzungsorientierten Zukunftsprozess zu geben, in welchem die Kommune und die beteiligten, bereits heute engagierten Akteure lernen, eigene Lösungsansätze zu formulieren und vor Ort ein Umsetzungskonzept zu entwickeln, heißt es sinngemäß in der Sitzungsvorlage.

Konkreter für Gechingen sind diese Ziele für einzelne Themenschwerpunkte im vielseitigen Antrag formuliert. Aus Sicht der Kommune sind die bedeutendsten vier Schwerpunkte der Klimaschutz, die Bildungseinrichtungen, die Gesundheits- und Pflegeversorgung sowie die Digitalisierung. Weiter werden im Antrag Ziele zur Mobilität und Integration sowie zu nachhaltiger Ernährung und zum Wohnen aufgeführt.

Sollte Gechingen als Projektgemeinde berücksichtigt werden, ist geplant, den Zukunftsprozess im Frühjahr 2022 in Gang zu bringen. In einem Umsetzungszeitraum von acht bis zehn Wochen wird zunächst eine Auftaktveranstaltung stattfinden. Hierzu werden die verschiedenen Akteure und Multiplikatoren wie Schülersprecher, Unternehmer, Kirchenvertreter, Verbände, Vereinsvorsitzende und Jugendleiter, Verwaltungsmitarbeiter und Gemeinderäte sowie einige Bürger eingeladen.

An die Arbeit

In zwei bis maximal vier Workshops werden anschließend, moderiert durch die Gt-service Dienstleistungsgesellschaft, zu den einzelnen Themenbereichen Lösungsansätze und Umsetzungskonzepte entwickelt. In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung werden diese Ergebnisse präsentiert. Das ist dann der Startpunkt für die eigentliche Arbeit in der Gemeinde, wenn es gilt, die Theorien in die Praxis umzusetzen nach dem Motto: "Net nur schwätza, au schwitza", das Bürgermeister Jens Häußler in den Vorbemerkungen zitiert hat.