Das Schaugerüst der Firma Scholz sei zu spät aufgestellt worden und zudem teilweise gar nicht sichtbar, wurde im Gemeinderat bemängelt. Dessen ungeachtet wurde die Baugenehmigung für eine weitere Halle erteilt. Foto: Hella Schimkat

Die Firma Scholz kann die geplante Halle entlang der Überaucher Straße in Klengen bauen. Der Gemeinderat genehmigte den Bauantrag mehrheitlich. Die heftige Gegenwehr von vier Gemeinderäten war erfolglos.

In der Ratssitzung am 20. Juni war der Bauantrag noch abgelehnt und von Scholz verlangt worden, ein Schaugerüst aufzustellen und eine schalltechnische Untersuchung vornehmen zu lassen. Die eingeschossige Halle im Fertigteilbau aus Stahlbeton hat einen trapezförmigen Grundriss und wird an ein Bestandsgebäude angebaut. Die Grundseite, die Basis, hat eine Länge von 41,47 Metern, die gegenüberliegende Seite hat eine Länge von 19,73 Metern. Die Südostfassade hat eine Höhe von 11,87 Metern, die Nordwestfassade hat eine Höhe von 13,30 Metern.

Weniger Schallemission versprochen

Bürgermeister Michael Schmitt schlug vor, das Einvernehmen zu geben. Ob die Firma ein Gewerbe- oder ein Industrieunternehmen sei, könne nicht hinderlich sein für die Zustimmung. Dass das Schaugerüst erst einen Tag vor der Gemeinderatsitzung aufgestellt wurde und teilweise nicht sichtbar war, stellte für die Verwaltung ebenfalls kein Hindernis für das Einvernehmen dar.

Brita Krebs konnte aufgrund der versprochenen verminderten Schallemission dem Bauantrag zustimmen. Über die Farbgebung des Neubaus sollte man noch sprechen. Markus Rist erklärte, es gebe ja eine Verbesserung, er stimme zu. Theo Effinger genügte die Verbesserung des Lärmpegels, um dem Bauantrag zuzustimmen. Heike Stöckmeyer befürchtete einen klimatechnischen Einfluss und stimmte nicht zu.

Grundstücksgrenze überschritten?

Eine Bürgerin stellte in der Frageviertelstunde die Frage, ob es sein könne, dass laut Bauantrag das Gebäude von Scholz die Grenze zu dem gemeindeeigenen Grundstück überschreiten dürfe. Damit erwischte sie den Bürgermeister auf dem falschen Fuß, der von der Überschreitung nichts wusste. Er erklärte, dies werde geprüft.

Josef Vogt stellte fest, dass ein Schaugerüst, das erst einen Tag vor der Ratssitzung aufgestellt wurde und das nicht vollständig und teilweise nicht sichtbar sei, eine Zumutung für die Bevölkerung sei. Im Mitteilungsblatt hätten die Bürger über dieses „Schaugerüst“ auf den letzten Drücker informiert werden müssen. Der Bau greife erheblich in die Ansicht ein. Für die Bewohner der Schützenstraße sei es auch eine Sichtbehinderung. „Städtebaulich ist dies eine Zumutung, dieser Betrieb wird noch mehr manifestiert als ein Betrieb, der dort nicht tragbar ist.“ Die Frage der Bürgerin zeige, dass an gewissen Stellen das Grundstück der Gemeinde überschritten werde, das sei eine Frechheit, sagte Vogt.

„Gemeinde Werkhof von Scholz“

„Ein Industriegebäude in der Mitte von Brigachtal, das kann nicht wahr sein“, ereiferte sich Albrecht Sieber. In 50 Jahren habe es die Gemeinde nicht geschafft, einen Betrieb auszusiedeln, der auch noch entlang der Bahnhofstraße Container und Fahrzeuge abgestellt habe. „Brigachtal wird zum Werkhof von Scholz“, sagte Sieber. „Wir wollen den Plan sehen“, forderte er. Auch die eingehauste Schrottschere werde nicht weniger, sondern mehr Verkehr erreichen.

Thomas Huber bemängelte die Geruchsemissionen, die jetzt noch stärker würden. Er lehne den Bauantrag ebenfalls ab.

Schmitt erklärte, die Grundstücksfrage werde geklärt und drängte auf den Beschluss, dem Vogt, Sieber, Stöckmeyer und Huber nicht zustimmten.