Stark marode ist die Bad Dürrheimer Muselbrücke zwischen Irma und evangelischer Kirche. Sie muss erneuert werden. Foto: Strohmeier

Die Muselbrücke vom Hindenburgpark in Richtung evangelischer Kirche und Kapfwald muss erneuert werden, das neue Bauwerk soll allerdings nicht mehr an der gleichen Stelle stehen.

Bad Dürrheim - Die Bad Dürrheimer Brücken über die Stille Musel sind in die Jahre gekommen, dazu gehört auch die Fußgängerbrücke zwischen Irma und evangelischer Kirche. Die Zustandsnote liegt bei 3,5, das schlechteste ist vier. Zudem muss im Zuge der Bebauung bekanntlich die Verdohlung geöffnet werden, die direkt an die Brücke anschließt. Das ergibt nun neue Möglichkeiten.

Neuer Standort um Bäume zu schützen

An der jetzigen Stelle soll sie nicht mehr stehen. Dieser scheidet nach Angaben der Stadt aus, um den vorhandenen Baumbestand zu schützen und dieser bekäme mehr Platz für die Wurzeln. Stadtbaumeister Holger Kurz schlug dem Gemeinderat in der Vorstellung des neuen Bauwerks zwei mögliche Alternativstandorte vor. Der eine wäre etwa sieben Meter in Richtung Norden versetzt, dort müsste das Bauwerk rund 19 Meter überspannen. Der andere etwa 15 Meter in südlicher Richtung, etwa beim Scheitelpunkt des Rundwegs durch den Hindenburgpark zwischen zwei großen Bäumen, dort müssten 14 Meter überspannt werden. Diese Variante ist die favorisierte des Bauamts. In diesem Zuge würde man auch noch in Uferbewachsung eingreifen und diese lichten. Allerdings betonte Kurz, dass dieses Auslichten nicht zu stark ausfallen dürfe, da die Musel im Sommer austrocknen könnte.

2,5 Meter Breite in Leichtbauweise

In der Ausführung hätte die neue Brücke zweieinhalb Meter in der Breite, und die Tragfähigkeit liegt bei dreieinhalb Tonnen wegen des Winterdienstes. Sie ist in Leichtbauweise als Fertigteil ausgeführt mit einer Metallfläche. In Betonausführung oder mit Teerfläche würde sie zu schwer werden, die Statik wäre eine andere und sie würde teurer.

CDU sieht Winterfreuden gefährdet

Der Standort führte allerdings zu einem Stirnrunzeln bei der CDU. Denn: Die Fußgänger müssten einen Umweg laufen, da der Weg nicht mehr der kürzeste wäre, etwas anders sähe das beim Standort nördlich des jetzigen aus. Zudem erinnerte Fraktionssprecher Heinrich Glunz daran, dass der Kirchenbuckel im Winter, wann immer es geht, seit Generationen zum Schlittenfahren genutzt werde. Glunz sieht eine Gefahr für Fußgänger, die dann vermehrt im Auslauf des Rodelhangs laufen würden. Es würden die Winterfreuden der Kinder stark beeinträchtigt.

Mehrheitliche Entscheidung

Diese Argumentation wiederum rief Wolfgang Kaiser (LBU) auf den Plan, denn der Tagespunkt davor war die Einbringung des Haushaltsentwurfs mit der Ermahnung des Bürgermeisters zu sparen. Kaiser konnte die Argumentation nicht nachvollziehen wegen der finanziellen Situation, da der CDU-Favorit mehr kosten würde. Und Karen Roeckl (LBU) meinte, der eigentliche Rodelhang wäre ein paar Meter weiter südlich.

Barbara Fink (CDU) eilte Heinrich Glunz zu Hilfe und betonte nochmals die umständliche Wegeführung der neuen Lösung. Gegen die Stimmen der CDU, aber mit der des Bürgermeisters votierte der Gemeinderat mehrheitlich für den südlichen Standort.