In schönen Kulissen im Kubus spielten Kinder und Erwachsene die Geschichte von Vater Martin. Foto: Hüge

Im voll besetzten Kubus in Nagold läutete die Gemeinde Gottes vor bezaubernder Kulisse an Heiligabend die heiße Phase der Weihnachtszeit ein: mit dem Weihnachtsmusical „Ein großer Tag für Vater Martin“.

Bei der Aufführung und im Chor, der immer wieder die Szenen mit passenden Liedern umrahmte, wirkten viele Kinder und Jugendliche der Gemeinde Gottes mit. Die Mehrzahl davon ist aus der Ukraine, die in dieser Gemeinde mittlerweile eine neue Heimat gefunden hat. Ein Beispiel dafür, wie Integration gelebt und angewendet werden könne, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Gottes.

Die Geschichte handelt von einem bescheidenen Schuster im kalten Russland, der Weihnachten wie jeden Tag in seiner Werkstatt verbringt. Am Abend vor dem großen Fest scheint plötzlich jemand bei ihm zu sein, aber er konnte niemanden sehen, nur eine Stimme hören. Diese hat ihm versprochen, dass am kommenden Tag – dem großen Weihnachtstag – Jesus selbst zu ihm kommt und ihn besuchen wird.

Immer wieder hält er Ausschau an seinem Fenster

Vater Martin kann die ganze Nacht kaum schlafen vor Aufregung und so wartet er am kommenden Tag sehnsüchtig darauf, dass der große Besuch von Jesus bei ihm eintrifft. Immer wieder hält er Ausschau an seinem Fenster, das zur Straße ausgerichtet ist.

Ein kleiner Junge kommt zu ihm mit in die Werkstatt und begutachtet die vielen interessanten Werkzeuge. Vater Martin gibt dem kleinen Jungen etwas Warmes zu trinken, damit sich dieser wenigstens ein bisschen aufwärmen kann. Bevor er geht, gibt er ihm noch eine Jacke mit, da der kleine Junge, wie sich herausstellt, in dem Armenhaus wohnt und sich solch eine Jacke nicht leisten kann. Dankbar zieht der kleine Junge wieder von dannen.

Dann kommen noch die Straßenkehrer vorbei, die fleißig in der Kälte im Rhythmus eines fetzigen Rap die Schneeschaufel und Besen schwingen. Auch sie dürfen sich bei Vater Martin in seiner Werkstatt etwas aufwärmen. Eine Frau, deren Mann erst kürzlich verstorben ist, kommt mit ihrem Kind vorbei und Vater Martin bittet sie herein und gibt dem Kind etwas warme Milch zu trinken. Dann sieht er, dass das Kind nicht einmal vernünftige Schuhe hat und so gibt er die Schuhe, die einmal seine Kinder getragen haben, und zieht sie dem Jungen an, bevor er sich wieder mit seiner Mutter auf den Weg ins nächste Dorf macht.

Großzügige Spende von einigen lokalen Bäckereien

Plötzlich hört er wieder die Stimme, die ihm das Versprechen gegeben hat. Diese fragt ihn, ob er ihn denn nicht erkannt hat. Jesus hatte doch selbst gesagt: „Was ihr einem diesen geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“ So erkannte Vater Martin, dass Jesus in dem Jungen, den Straßenkehrern, der Mutter mit ihrem Kind zu ihm gekommen war und er mit den kleinen Wohltaten Jesus selbst etwas Gutes getan hat.

Pastor Walter Damm von der Gemeinde Gottes erklärte, dass auch heute Jesus zu uns komme durch Menschen, die Jesus in ihrem Leben aufgenommen haben und die Menschen mit seiner Liebe annehmen und ihnen dienen. Wie damals gebe es auch heute Menschen, die Jesus nicht erkennen. Die zentrale Botschaft von Weihnachten sei, dass Jesus als Retter zu uns kommt, und jeden Einzelnen persönlich einlädt.

Zum Schluss gab es noch für jedes Kind eine kleine Überraschung mit nach Hause. Dank der großzügigen Spende von einigen lokalen Bäckereien konnten sogar die Akteure und Besucher beschert werden.