Foto: Welte Foto: Schwarzwälder Bote

Auf den Spuren ihrer Ahnen: Amerikanische Verwandte besucht Angelika und Christian Welte in Erlaheim

Seit fast 20 Jahren haben Angelika und Christian Welte Kontakt zu einer Verwandten in den USA. Deren Vorfahre wanderte 1847 von Erlaheim nach Amerika aus.

Geislingen-Erlaheim. Die Medizinerin Alison Krause aus Gainesville in Georgia ist bereits 1999 zum ersten Malnach Erlaheim gekommen. Damals machte sie eher zufällig die Bekanntschaft ihrer entfernten, deutschen Verwandten.

Als sie durch die Kirchstraße hinter St. Silvester spazierte, fiel Alison an Haus Nummer 9 das Türschild "Welte" ins Auge. Kurz entschlossen klingelte sie und zeigte Christian Welte einige kopierte Blätter aus dem Erlaheimer Taufbuch.

Darin waren die Namen der Vorfahren Krauses und ihrer Mutter Alice Welte-Krause, geborene Welte, aufgeführt. Nach gemeinsamer Lektüre dieser Dokumente war die Überraschung perfekt: Die Erlaheimer Weltes sind mit der Besucherin aus Übersee verwandt.

Das Erlaheimer Sippenbuch von Wilhelm Zirkel, dem Ehrenbürger des heutigen Geislinger Teilorts, zeigt die verschiedenen Zweige des gemeinsamen Stammbaums auf: Konrad Welte geboren 1808, war Metzger und Wirt in der Gaststätte "Sonne", von der nur noch ein verwittertes, hölzernes Eingangsschild zeugt. Er ist 1847 in die Vereinigten Staaten ausgewandert und der direkte Vorfahre von Alison Krause.

Mit ihm verwandt war aber auch Conrad Welte, geboren 1711, von dem Christian Welte abstammt. Und mit Mattes Holderied lebt ein weiterer Nachfahre von Konrad Welte im Ort. Der zufällige Besuch wurde zur Grundlage einer Freundschaft mit jährlichem Briefwechsel.

Für Alison Krause ist die Ahnenforschung ein großes Hobby. Ihr Ziel ist es, über das Internet eine Kontaktmöglichkeit zu schaffen, um alle Weltes, also auch die Erlaheimer, zu verbinden. Inzwischen hat die promovierte Ärztin 4400 Namen von Vorfahren in einer Datenbank gesammelt.

Jetzt haben die Erlaheimer Weltes erneut Besuch von ihr bekommen: Im Rahmen einer seit gut einem Jahr geplanten Reise nach Deutschland und Polen machten Alison Krause, Jahrgang 1965, und ihr Ehemann Denis Zavodny auch Station auf dem Kleinen Heuberg.

Das Ziel ihrer Reise war es, weitere Vorfahren in Europa zu finden. Deshalb besuchten sie in Deutschland auch Erzingen im Klettgau und Öschelbronn im Enzkreis, wo zwei verwandte Familien ausfindig gemacht wurden, nachdem Christian Welte die Taufbücher übersetzt hatte.

Ausgangspunkt war ihr viertägiger Aufenthalt in Erlaheim. Dort trafen sich die Gäste aus den USA nicht nur mit der Familie von Christian Welte, sondern auch mit der von "Vetter" Mattes Holderied. Ein Spaziergang führte zum örtlichen Friedhof und dann hinauf zur Josefskapelle auf dem Eichberg. Bei einer Rundfahrt besuchte man die Vogtsbauernhöfe im Schwarzwald und Rottweil. Obligatorisch war ein großes Maultaschenessen bei Familie Welte mit Verwandten und Freunden.