Schon vor Jahren wurde die Straßenbeleuchtung in Geislingen auf LED umgerüstet. Künftig wird sie zwischen Mitternacht und 5 Uhr komplett abgeschaltet. Foto: Schnurr

Der Geislinger Gemeinderat hat eine lange Maßnahmenliste beschlossen: Auf deren Grundlagen sollen in der Stadt ab sofort Strom und Wärme eingespart werden.

Geislingen - Mit jeder eingesparten Kilowattstunde verringere man die Abhängigkeit von teuren Energiequellen, verdeutlichte Bürgermeister Oliver Schmid am Mittwoch. Deshalb will die Stadt mit den mehrheitlich beschlossenen Sparmaßnahmen so schnell wie möglich beginnen.

Um Energie zu sparen, setzt Geislingen im Kern auf folgende Maßnahmen:

 - Die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude wird abgeschaltet.

-  Die Straßenlaternen bleiben zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens aus. Lediglich die vorgeschriebene Beleuchtung an Zebrastreifen bleibt an.

- Die öffentlichen Gebäude sollen, wo das sinnvoll ist, mit Bewegungsmeldern und nicht individuell regulierbaren Thermostatköpfen an den Heizkörpern ausgestattet werden, um die Temperatur in den Räumen zentral zu steuern.

- An Handwaschbecken gibt es nur noch Kaltwasser, weil die Durchlauferhitzer abgeschaltet werden.n Freibadattraktionen wie Rutsche und Strudel werden während der Saison nur zeitweise in Betrieb sein.

- Die gesamten Innenbeleuchtung in den städtischen Gebäuden soll optimiert und auf LED umgestellt werden.

Um weniger Heizkosten bezahlen zu müssen, sind folgende niedrigeren Temperatur angedacht:

- Kitas: 21 bis 22 Gradn Schulen: 20 bis 21 Gradn  Sport- und Turnhallen: 16 bis 18 Gradn Wasser im Lehrschwimmbecken: 26 Grad,  Eingangsbereich, Umkleiden und Duschen: 21 Grad

- Bürger- und Vereinshaus Harmonie: 20 bis 21 Grad

- Verwaltungsgebäude: 19 Grad (gesetzliche Vorgabe)

Der ursprüngliche Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde aber stellenweise eingeschränkt:

Kitas und Schulen werden aus der festen Vorgabe herausgenommen. Stattdessen soll der städtische Energieberater Hans Schenk mit den Einrichtungen individuell und vor Ort besprechen, welche Temparaturverringerungen sie ausprobieren können.

Der TSV Geislingen soll, wenn die eigentliche Heizperiode Ende Oktober beginnt, Feedback geben, wie weit und zu welchen Zeiten – abhängig von der Belegung – sich die Temperaturen in den Sporthallen absenken lassen.

Das Lehrschwimmbecken soll wegen der Schwimmkurse auch über die Weihnachtsferien gewohnt warm bleiben. Möglicherweise wird die Wassertemperatur aber an den Wochenenden abgesenkt, wenn kein Schwimmbetrieb ist.

Was ist der Nutzen?

Durch diese Maßnahmen sollen bis Jahresende bis zu 20 Prozent Energie gebraucht werden. Ein ambitionierter Plan, der alle Geislinger Einwohner betreffen, aber auch Energie, Abgase und Geld sparen wird.

"Nur gemeinsam werden wir das schaffen können", unterstrich Geislingens Kämmerer Oliver Juriatti. Schon vor mehreren Jahren hat der damalige Geislinger Klimamanager Dieter Hornung berechnet, dass eine Stunde, in der die Straßenbeleuchtung nicht brennt, 11,40 Euro einspart; das sind im Jahr 1800 Euro. Bei den heutigen Strompreisen, sagte der Bauamtsleiter Markus Buck, falle diese Zahl sicher höher aus.

Ab wann und wie lange gelten die Regelungen?

Die einstimmig beschlossenen Einschränkungen bei der Beleuchtung der Straßen und der Heizung in städtischen Gebäuden soll so schnell wie möglich umgesetzt werden. "Ab sofort", gab Bürgermeister Schmid vor.

Während die niedrigeren Heiztemperaturen nicht mehr relevant sein werden, wenn es im Frühjahr wieder wärmer wird, wird Geislingen bei Nacht dauerhaft dunkler bleiben: Auch die Abschaltung der Straßenlaternen ab Mitternacht gilt unbefristet und ohne Rücksicht auf Festveranstaltungen auf öffentlichen Plätzen.