Im Geislinger Pflegeheim St. Martin ist ein Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Foto: Schnurr

In St. Martin ist ein Bewohner positiv getestet worden und wird jetzt im Krankenhaus versorgt. Situation unter Kontrolle.

Geislingen - Das Corona-Virus’ hat inzwischen Pflegeeinrichtungen der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn erreicht. Auch das Altenzentrum St. Martin ist betroffen. Eine Seniorin wird wegen Corona-Beschwerden im Zollernalb-Klinikum behandelt.

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Anfangs hatte es laut einer Mitteilung der Stiftung "nur einzelne Verdachtsfälle" bei Mitarbeiterinnen gegeben. Diese waren in häusliche Isolation geschickt worden.

Doch inzwischen sind auch Bewohner mehrerer Einrichtungen des Pflegediensts positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Unter anderem eine ältere Frau im Geislinger Altenzentrum St. Martin.

Infektionskette kann nicht zurückverfolgt werden

Sie war getestet worden, weil sie Beschwerden zeigte, berichtet der Pressesprecher der Stiftung, Harald Blocher. Wie die Frau sich angesteckt hatte sei unklar, es habe keine Infektionskette zurückverfolgt werden können. Nachdem der Corona-Test positiv ausgefallen war, wurde die Heimbewohnerin bereits vor zweieinhalb Wochen ins Zollernalb-Klinikum gebracht. Ihr geht es inzwischen wieder gut.

Sie ist bislang der Einzige in der Froschstraße 6 mit dem Virus geblieben. Inzwischen sind die Personen aus ihrem direkten Umfeld negativ getestet worden. Es hat sich bei der Erkrankten nach momentanem Stand also niemand angesteckt Die Stiftung drängt aber darauf, dass – wie bereits im Bürgerheim Tuttlingen und im Poloniheim Tübingen – auch in St. Martin Geislingen alle 30 Bewohner und 37 Mitarbeiterinnen getestet werden.

Den Pflegekräften spricht Blocher ein großes Lob aus: "Sie arbeiten rund um die Uhr" und "leisten eine wahnsinnige Qualität". Allgemein sei man seitens der Stiftung St. Franziskus gut vorbereitet gewesen: Seit Anfang März gibt es bereits einen Krisenstab, früh wurden Organisation und Infrastruktur der Situation angepasst.

Als die ersten Infektionsfälle kamen, blieb die Situation in den Einrichtungen daher unter Kontrolle: "Aktuell lassen sich die Infektionsherde noch gut einkreisen. So können die richtigen Maßnahmen umgesetzt und fundierte Entscheidungen getroffen werden", sagt Boris Strehle, der Leiter des Aufgabenfelds Altenhilfe.

Quarantäne-Station in Tuttlingen

Bis vergangene Woche waren drei an Covid-19 Erkrankte aus Einrichtungen der Stiftung St. Franziskus in Krankenhäuser gebracht worden. Ein Tuttlinger Senior ist an der Viruserkrankung inzwischen gestorben.

Bis zu zehn Heimbewohner mit weniger schwerem Verlauf der Infektion können in einer von der Stiftung eingerichteten Corona-Quarantäne-Station in Tuttlingen betreut werden. In Villingen-Schwenningen soll in Kürze eine weitere Station mit 15 Plätzen öffnen, sobald die Station in Tuttlingen belegt ist. Genutzt werden dafür die derzeit geschlossenen Räume der Tagespflege.

n Die Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn hat rund 2400 Mitarbeiterinnen an 30 Standorten und betreut ambulant sowie in Pflegeeinrichtungen rund 6000 Klienten.